Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Obwohl die genauen Ursachen nicht vollständig geklärt sind, sind Rauchen, Alkoholmissbrauch, Fettleibigkeit, erbliche Vorbelastung und ein höheres Alter Faktoren, die die Gesundheit und Funktionsweise der Prostata beeinträchtigen können. Hierbei handelt es sich um ein spezialisiertes Organ mit einzigartigen sekretorischen Zellen, das unter der Blase ruht.
Obwohl die Erkrankung in einigen Fällen gut zu behandeln ist, wurden bestimmte Arten von Prostatakrebs-Therapieansätzen in jüngster Zeit mit einem signifikanten Anstieg des Risikos für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht, insbesondere bei älteren Männern mit bestehenden Herzerkrankungen. Es wurde festgestellt, dass dieses Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusätzlich zu einer Krebsdiagnose das Todesrisiko in manchen Fällen stark erhöht.
Methoden zur Behandlung von Prostatakrebs
Es gibt verschiedene Arten von Prostatakrebs, die sich je nach Zelltyp unterscheiden, aus dem der Krebs stammt. Abhängig von der Art des Prostatakrebses, dem Stadium der Erkrankung sowie dem Alter und Gesundheitszustand des Patienten können Onkologen entsprechende Behandlungsmaßnahmen empfehlen. Einige der häufigsten aktuellen Therapien, die eingesetzt werden, umfassen die folgenden:
- Hormontherapie: Auch als Androgenentzugstherapie oder ADT bezeichnet, wird diese verwendet, um den Spiegel männlicher Hormone im Körper zu reduzieren, die typischerweise als Brennstoff wirken, der das Wachstum und die Ausbreitung von Prostatakrebszellen aufrechterhält. Die Hormontherapie wird typischerweise in Fällen eingesetzt, in denen eine Operation oder Bestrahlung nicht möglich ist, in Kombination mit anderen Behandlungsoptionen oder als Vorläufer einer Bestrahlung, um die Ausbreitung von Krebs einzudämmen.
- Immuntherapie: Hierbei kommen Medikamente zum Einsatz, die verabreicht werden, um das natürliche Immunsystem des Körpers zu unterstützen und weiter zu stimulieren, um fremde Krebszellen im Körper effektiver zu erkennen und zu zerstören.
- Strahlentherapie: Entweder externe hochenergetische Strahlen oder Brachytherapie mit radioaktiven Seeds werden in der Nähe des Tumors für eine Vielzahl von Anwendungen implantiert. Sie dient der Frühbehandlung, Behandlung von wiederkehrendem Wachstum oder zur Unterdrückung der Ausbreitung der Krebszellen.
- Radiopharmazeutika: beinhaltet die Verwendung radioaktiver Medikamente, die verabreicht werden, um Krebszellen anzugreifen und abzutöten.
- Gezielte Therapie: Diese Behandlungen greifen in die Teilung von Krebszellen ein, und eine Vielzahl von zielgerichteten Therapieansätzen kann auf einzigartige Weise wirken, um die Art und Weise zu verändern, wie Krebszellen wachsen, sich reparieren und mit anderen Zellen interagieren.
- Chemotherapie: Hierbei werden intravenös oder oral verabreichten Krebsmedikamente eingesetzt, um Krebszellen abzutöten. Sie wird in schweren Fällen angewendet, wenn sich der Krebs über die Prostata hinaus ausgebreitet hat und vorherige Therapieansätze nicht wirken.
- Operation: Eine gängige Wahl für Patienten mit Prostatakrebs, der sich auf die Prostata beschränkt. Dieser Ansatz umfasst typischerweise eine radikale Prostatektomie, bei der die gesamte Prostata sowie das umgebende Gewebe und die Samenbläschen entfernt werden.
Die Prostata-Herz-Verbindung
Der Zusammenhang zwischen Prostatakrebs und kardiovaskulärem Risiko ist ein Thema intensiver Forschung. Studien zeigen, dass Krebspatienten etwa fünfmal häufiger an kardiovaskulären Ursachen sterben als der Rest der Bevölkerung. Bei Männern mit Prostatakrebs sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache, zudem haben diese Patienten auch ein deutlich höheres Risiko für tödliche Schlaganfälle.
Die Prostata sondert auf natürliche Weise mehrere Enzyme und Hormone ab, daher können die Prozesse der Verabreichung von Behandlungen, die sich auf diese Funktion auswirken, größere Auswirkungen haben. Studien haben ergeben, dass die Androgendeprivationstherapie (um das Wachstum des Tumors zu stoppen oder eine Ausbreitung zu verhindern, wird der Androgenspiegel reduziert) zwar bei der Behandlung von Prostatakrebs hilft, aber das Herz und die Blutgefäße sowie den gesamten Körper mit einer Fülle von Nebenwirkungen beeinflusst, zum Beispiel wurde festgestellt, dass ADT den Cholesterinspiegel und Blutzuckerspiegel erhöht, zu mehr Körperfett führt, die Dicke der Blutgefäßwände erhöht, die Muskelmasse reduziert, und die Fähigkeit des Körpers einschränkt, Zucker zu verarbeiten.
Darüber hinaus können erzwungene Schwankungen der männlichen Hormone Testosteron beeinflussen, was sich auf die arterielle Entspannung und die Blutfettwerte auswirkt, und die Androgenhemmung kann Entzündungsreaktionen sowie die Bildung von Blutgerinnseln fördern. Außerdem kann ein verringertes Serumcortisol einen kompensatorischen Anstieg anderer Steroide erzeugen, was zu Flüssigkeitsretention, Bluthochdruck und niedrigem Kaliumspiegel führt.
Behandlung von Prostatakrebs
Jede Art der Behandlung von Prostatakrebs ist mit verschiedenen Risiken verbunden, und viele Menschen sind sich bereits der Herausforderungen bewusst, die starke Medikamente, Strahlentherapie und Operationen mit sich bringen. Der Widerspruch zur Androgenentzugstherapie besteht darin, dass sie zwar als hochwirksame Behandlung nützlich ist, aber auch eine potenzielle Gefahr darstellt. Tatsächlich haben die American Heart Association, die American Cancer Society und die American Urological Association mit der American Society for Radiooncology zusammengearbeitet, um eine Ankündigung zu veröffentlichen, in der die Probleme sowie ihre Bedenken zu diesem Thema detailliert beschrieben werden.
Die Aufgabe von Medizinern besteht darin, die Prostatakrebsbehandlung für jeden Patienten zu individualisieren, indem das vollständige Gesundheitsprofil untersucht, und aktuelle Statistiken verfolgt werden. Die Aufgabe des Patienten ist es, offen zu kommunizieren und sich gleichzeitig auf die Aufrechterhaltung der Gesundheit zu konzentrieren. Zu den proaktiven Ansätzen zur Unterstützung des Immunsystems und der allgemeinen Gesundheit, und zur Reduzierung des Prostatakrebsrisikos gehören in erster Linie die folgenden Schritte:
- Konsequente Einhaltung von Richtlinien zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit
- Essen Sie eine ausgewogene fettarme, salzarme und nährstoffreiche Kost
- Bleiben Sie gut hydriert
- Sorgen Sie für Ruhezeiten
- Halten Sie ein gesundes Gewicht aufrecht und betätigen Sie sich körperlich
- Regelmäßige Exposition gegenüber natürlichem Licht und frischer Luft
- Verfolgen Sie stressabbauende Aktivitäten wie Gartenarbeit, Sport, Musik etc.
- Sorgen Sie für ein gutes psychisches Wohlbefinden
- Beschränken Sie Alkohol und Nikotin oder verzichten Sie ganz darauf
- Nehmen Sie die regelmäßigen Vorsorgentersuchungen bei Ihrem Urologen wahr
Die Ergebnisse dieser Studie, die einen Zusammenhang zwischen Behandlungsoptionen und dem Risiko von Herzerkrankungen aufzeigen, unterstreichen die Bedeutung einer multidisziplinären Versorgung von Krebspatienten, wie z. B. der Kardio-Onkologie, einen medizinischen Bereich, der Kardiologie und Onkologie kombiniert.