Autismus assoziieren wir normalerweise mit Kindern. In Wirklichkeit ist es jedoch eine Diagnose, die sich bis ins Erwachsenenalter erstrecken kann. Studien haben gezeigt, dass autistische Kinder zwangsläufig zu Erwachsenen werden, die autistisch sind. Es ist jedoch sehr wenig über den Zustand des Neuroverhaltens, und seine Veränderungen mit zunehmendem Alter bekannt.
Erwachsene und Autismus
Autismus, wie wir ihn kennen, wurde erstmals 1943 beschrieben. Erst Mitte der 70er Jahre gewann der Begriff an Akzeptanz, und wurde häufiger benutzt. In den letzten Jahren haben wir einen Einblick darin bekommen, wie sich der Zustand auf das Erwachsenenleben auswirkt, und wie sich die Störung mit fortschreitendem Alter entwickelt.
Probleme, die mit Autismus in Verbindung stehen
Bevor wir uns mit den Symptomen befassen, die mit Autismus assoziiert werden, sollten wir uns einen Moment Zeit nehmen, um zu verstehen, wie der Zustand eingeordnet wird.
Im Gegensatz zu anderen Entwicklungsstörungen, sind autistische Personen nicht anfällig oder emotional gestört. Sie weisen jedoch eine der drei Entwicklungsstörungen auf, die die Krankheit ausmachen: autistische Störung, Asperger-Syndrom oder tiefgreifende Entwicklungsstörungen. Das heißt, dass auch das Alter und der Schweregrad der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) eine Rolle spielen, wenn es um den Einfluss der Erkrankung auf das Leben geht.
Um dies in einen weiteren Zusammenhang zu stellen: Die Fähigkeiten, mit Veränderungen umzugehen, oder neue Ideen oder Lösungen zu generieren, sind bei diesen Patienten erheblich beeinträchtigt.
Darüber hinaus neigen ältere Menschen mit ASS mehr als jüngere Personen mit derselben Diagnose dazu, Regeln aus einer bestimmten Situation zu extrahieren oder eine Strukturaffinität zu zeigen. So sind etwa ältere Menschen mit Autismus Störung oft sehr analytisch, und möchten wissen, wie die Dinge im Inneren funktionieren. Außerdem neigen sie dazu, bekannte Routinen gegenüber neuen Aufgaben zu bevorzugen.
Wer ist von Autismus betroffen?
Jene Symptome, die mit Autismus einhergehen, sind bei Erwachsenen nicht allzu weit entfernt von jenen, die bei Kindern mit der Störung auftreten. Zum Beispiel beginnt ASS grundsätzlich vor dem 3. Lebensjahr, und erstreckt sich weit in das Erwachsenenleben. Einige Symptome können sich jedoch mit dem Alter verbessern.
Es ist auch wichtig, zu beachten, dass einige Kinder kurz nach ihrer Geburt Anzeichen aufweisen, die auf den Zustand dieses Neuroverhaltens hindeuten. Im Gegensatz dazu, zeigen andere diese Symptome möglicherweise erst im Alter von zwei Jahren. ASS betrifft alle sozioökonomischen Gruppen, Rassen und Ethnien, kommt bei Männern jedoch fünfmal häufiger vor als bei Frauen. Laut der CDC (Centers for Disease Control) wird bei einem von 68 Kindern eine Art verhaltensneurologische Erkrankung diagnostiziert, die bis ins Jahr 2014 zurückreicht.
Autismus-Spektrum-Störungen und die Symptome
Bei ASS handelt es sich um einen komplexen neurologischen Verhaltenszustand, in dessen Spektrum mehrere Symptome auftreten können, welche die folgenden umfassen:
- Obsessive Interessen
- Das Vermeiden von Blickkontakt
- Isolierung
- Eingeschränkte Sprachfähigkeit oder Wortkenntnisse
- Echolalie
- Antworten, die nicht mit dem Kontext der Frage übereinstimmen
- Ungewöhnliche Reaktionen auf bestimmte Gerüche, Geschmäcke oder Geräusche
Das Leben nach der Diagnose
Auch wenn es fast unmöglich erscheint, so können ältere Erwachsene mit Autismus ein relativ normales Leben führen. In den meisten Fällen übertreffen sie bei bestimmten kognitiven Tests jüngere Erwachsene mit derselben neurologischen Verhaltensstörung. Um diesen Punkt weiter zu verdeutlichen: Autistische Personen sind oft sehr gut in Tests, bei denen schnelles Denken gemessen wird, während sie eine bestimmte Aufgabe ausführen. Darüber hinaus sind sie sehr geschickt darin, visuelle und räumliche Informationen zu verarbeiten, was sich bei der Entwicklung von Strategien zur Bewältigung herausfordernder Situationen als unschätzbar erwiesen hat. Gerade diese Fähigkeiten erklären auch, warum viele Menschen erst viel später im Leben die Diagnose erhalten.
Es ist wichtig, anzumerken, dass Personen, die autistisch sind, auch mit einigen psychischen Problemen zu kämpfen haben, die auch bei nicht-autistischen Personen häufig auftreten, wie Depressionen und Angstzustände. Darüber hinaus werden Autismus-Symptome mit zunehmendem Alter nicht nur auffallender, sondern auch zunehmend schwerer. Aus diesem Grund können Probleme, die mit der Störung zusammenhängen, auch das Selbstbewusstsein beeinträchtigen.
Selbstbewusstsein ist insofern eine gute Sache, da es hilft, Unzulänglichkeiten zu erkennen, und Schritte zur Selbstverbesserung zu unternehmen. Für Menschen, die mit einer Autismusstörung kämpfen, kann das Selbstbewusstsein jedoch eine Herausforderung darstellen, da es sie zwingt, ihre Mängel anzuerkennen, was die Probleme zusätzlich verschlimmern kann.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Autismus ein lebensverändernder Zustand ist. Der erste Schritt zur Bewältigung der Erkrankung besteht darin, dass eine Diagnose erfolgt, und der Arzt eine entsprechende Behandlung verordnet.