Die Menopause liegt bei einer Frau nach offizieller Definition dann vor, wenn sie 12 Monate durchgehend keine Menstruation mehr hatte. Während den Wechseljahren kommt es bei vielen Frauen zu zahlreichen Veränderungen in ihrem Zyklus. Diese werden durch einen Wandel der Gestagen- und Östrogenwerte im Körper verursacht, mit denen er sich auf die Menopause vorbereitet. Dadurch kann es zu Hitzewallungen und PMS kommen, allerdings können die Wechseljahre auch andere Veränderungen auslösen.
Emotionale Veränderungen während den Wechseljahren
Viele Frauen fühlen sich während der Menopause etwas „neben der Spur“. Einige der emotionalen Veränderungen, die sie innerhalb dieser Zeit durchlaufen, beinhalten z.B:
- Gefühle der Traurigkeit
- Antriebslosigkeit
- Aggressivität
- Angstzustände
- Reizbarkeit
- Müdigkeit
- Stimmungsschwankungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Anspannung
Warum das so ist
Bei Frauen ab Mitte bis Ende 30 nimmt der Gestagen- und Östrogenspiegel langsam ab. Da die Eierstöcke weniger von diesen Hormonen produzieren, durchläuft der weibliche Körper sowie auch das Gehirn einen Wandel. Die Stimmung zählt ebenfalls dazu. Östrogen hilft, die anderen Hormone im Körper zu regulieren, weswegen sich das Hormon stimmungshebend auswirkt. Mit einem zunehmenden Mangel an Östrogen im Körper nehmen wiederum auch Dopamin-, Noradrenalin- und Serotoninwerte ab.
Viele Frauen sind aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels auch vergesslicher, was zu weiterem Stress und Frust führen kann. Darüber hinaus empfinden sie es zunehmend schwieriger, sich zu konzentrieren.
Diese Stimmungsschwankungen können sich auch auf den Körper auswirken. Je näher die Menopause rückt, desto häufiger kann es zu Schlaf- und Sexualstörungen kommen.
Natürliche Methoden gegen Stimmungsschwankungen
Das Gefühl von Reizbarkeit und Niedergeschlagenheit zählt zu den häufigsten emotionalen Veränderungen in dieser Zeit. Allerdings lassen sich Stimmungsschwankungen mithilfe einiger Korrekturen in der Lebensweise lindern. Diese umfassen:
- Ändern Sie Ihre Ernährung: Gesundes Essen kann Ihnen helfen, Ihre Stimmung zu heben, und Ihren Körper zu stärken. Eine ausgewogene Kost mit frischem Fleisch, Vollkornprodukten, Obst und Gemüse, führt zu einer besseren Laune.
- Lernen Sie, abzuschalten: In diesen schwierigen Zeiten kann es sinnvoll sein, sich neue Fähigkeiten zur Entspannung anzueignen. Versuchen Sie es doch einmal mit Yoga, Meditation oder rhythmischer Atmung. Dadurch werden sie gelöster, und können inneren Frieden finden.
- Gehen Sie unter Leute: Es ist wichtig, dass Sie sich während dieser Zeit nicht von Ihrer Familie und Ihrem Umfeld abkapseln. Wenn man mit Emotionen kämpft, neigt man leicht dazu, sich zu isolieren. Für das eigene Wohlbefinden ist es jedoch zuträglich, weiterhin unter Menschen zu gehen, und Freundschaften zu pflegen.
- Treiben Sie Sport: Wenn Sie mindestens 50 Minuten aerobes Training viermal pro Woche praktizieren, wird Ihnen das helfen, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit während der Menopause zu lindern. Sport setzt Endorphine und andere Wohlfühlhormone im Gehirn frei. Wenn Sie aktiv bleiben, wird das auch dazu beitragen, dass Sie während der Woche auf etwas hinarbeiten können.
- Schlafen Sie genug: Es ist wichtig, dass Sie mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht bekommen. Wenn Sie nicht genug schlafen, werden Sie mitunter noch reizbarer. Versuchen Sie, Koffeinhaltiges vor dem Schlafengehen zu vermeiden, und schalten Sie elektronische Geräte eine Stunde vor dem Zubettgehen aus. Auf diese Weise können sich Ihr Gehirn und der restliche Körper entspannen, und sich auf eine erholsame Nachtruhe vorbereiten.
Zusätzliche Alternativen
Wenn diese natürlichen Änderungen der Lebensweise keine Wirkung zeigen, um Ihre emotionalen Probleme zu lindern, kann es sich lohnen, andere Optionen in Erwägung zu ziehen.
- Antidepresssiva: Wenn Sie merken, dass Sie an Depression oder depressionsähnlichen Symptomen leiden, sollten Sie mit Ihrem Arzt über die Einnahme von Medikamenten wie Antidepressiva sprechen.
- Hormonersatztherapie (HET): Diese Behandlungsform kann eine gute Möglichkeit darstellen, um Stimmungsschwankungen und anderen Symptomen der Wechseljahre zu begegnen. Eine Hormonersatztherapie kann in Form von Tabletten, Cremes oder Vaginalpflastern verabreichten werden.
- Akupunktur: Akupunktur kann erwiesenermaßen dabei helfen, Hormonwerte auszugleichen, und den Energiefluss im Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Dadurch kann die Produktion von „Wohlfühlhormonen“ wie Dopamin und Noradrenalin angekurbelt werden.
Fazit
Aktive Veränderungen der Lebensweise können häufig hilfreich sein, um Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit zu verbessern. Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen, bevor Sie die oben erwähnten Alternativmaßnahmen in Betracht ziehen. Sollten Sie feststellen, dass die Stimmungsschwankungen extrem sind, und Angstzustände hervorrufen, sodass Sie Schwierigkeiten haben, am Leben teilzunehmen, sollten Sie in jedem Fall einen Mediziner zur Rate ziehen.