Das Leben beginnt mit 40. Dies ist ein beliebter Spruch unter Frauen, bei denen die Kindererziehung abgeschlossen ist und die nun bereit sind, das Leben wieder zu genießen. Die 40er sind auch eine Zeit, in der hormonelle Veränderungen ablaufen, was viele Frauen dazu veranlasst, mehr als gewöhnlich zu trinken. Es heißt jedoch, dass exzessiver Alkoholkonsum während dieser Phase zu einer Reihe gesundheitlicher Komplikationen führen kann. Aber stimmt das auch?
Was versteht man unter Menopause?
Die Menopause ist jene Phase, in der der weibliche Körper aufhört, Eizellen zu produzieren, und in der die Menstruation ausbleibt. Wichtige Hormone wie Östrogen und Progesteron nehmen ab, was zur Folge hat, dass Frauen in diesem Stadium oft launisch, deprimiert, reizbar und vergesslich sind. Auch Hitzewallungen, Schlafstörungen, Haarausfall, eine schwache Libido und Gewichtszunahme sind typische Symptome. Um mit all diesen Problemen und der jüngst gewonnenen Freiheit umgehen zu können, konsumieren viele Frauen mehr Alkohol als üblich.
Die Auswirkungen von Alkohol
Es gibt zwei Denkweisen, wenn es um weiblichen Alkoholkonsum in der Menopause geht. Manche behaupten, Alkohol sei gut für das Herz, während andere Alkoholkonsum verurteilen und ihn mit vermehrten Fällen von Krebs, Fettleibigkeit, Osteoporose und sogar Herzerkrankungen in Verbindung bringen. Es gibt jedoch einen Mittelweg, der auf die Empfehlung hinausläuft, nicht mehr als zwei Gläser Alkohol pro Tag zu trinken. Das Nationale Institut für Alkoholmissbrauch und Alkoholismus definiert ein alkoholisches Getränk als ein kleines Glas Wein, eine Dose oder eine Flasche Bier oder ein Schnapsglas destillierte Spirituosen. In der Tat geben die meisten Frauen an, dass Alkohol menopausale Symptome wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen noch verschlimmert.
Mit Alkohol in Verbindung stehende Erkrankungen
1. Krebs
Alkohol jeglicher Menge erhöht das Risiko einer Frau, Brustkrebs zu entwickeln. Bei Frauen, die mehr als zwei Gläser pro Tag konsumieren, besteht eine 1,5-mal höhere Gefahr, an Krebs zu erkranken als bei Nicht-Trinkerinnen.
2. Depression
In der Menopause neigen Frauen stärker zu Depressionen. Wenn Alkohol hinzukommt, kann sich das Ausmaß der Depression verschlimmern. Frauen, die Anzeichen von Alkoholismus zeigen, sind zwei- bis siebenmal stärker gefährdet, an Depressionen zu erkranken als Männer.
3. Alkoholismus
Frauen, die nach dem Konsum von Alkohol eine Linderung ihrer Symptome verspüren, fühlen eine gewisse Alkoholabhängigkeit, da das Genussmittel die Beschwerden lindert. Wenn Alkohol benutzt wird, um die Stimmung zu heben, Hitzewallungen zu reduzieren und den Schlaf zu verbessern, kann dies unter Umständen zu Alkoholismus führen.
4. Herzkrankheiten
Ein oder zwei Gläser Wein, Bier oder Sekt pro Tag sind unbedenklich. Wird diese Menge überschritten, besteht ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Frauen, die exzessiv trinken, neigen auch zu Übergewicht, das zu Diabetes, Herzkrankheiten und Schlaganfall führen kann.
5. Osteoporose
Wenn Frauen älter werden, fangen ihre Körper an, immer weniger Wasser zu speichern, weshalb sie von den Auswirkungen des Alkohols mehr betroffen sind als gleichaltrige Männer. Dieser Wasserverlust lässt Knochen anfällig für Osteoporose und Brüche werden. Auch die Sturzgefahr ist höher im betrunkenen Zustand, da der Körper über nicht genug Wasser verfügt, um den Alkohol zu verdünnen.
6. Organprobleme
Exzessives Trinken kann zu Problemen der lebenswichtigen Organe wie Leber, Gehirn und Nerven führen.
Wie man mit den Symptomen umgeht
Während Alkohol für viele Frauen eine vorübergehende Lösung bei der Linderung von Wechseljahrsbeschwerden darstellt, sollte besser nach alternativen Methoden Ausschau gehalten werden. Ärzte empfehlen stattedessen Hormonersatztherapien, Medikamente, Bewegung, Schlafmittel und Feuchtigkeitscremes gegen trockene Haut. Zudem wird eine gesunde Ernährung, die aus viel Obst und Gemüse besteht und mindestens zwei bis drei Liter Wasser pro Tag empfohlen. Wenn dennoch zu Alkohol gegriffen wird, sollte die Frau nicht mehr als ein bis zwei Gläser täglich zu sich nehmen und mindestens zwei Tage pro Woche auf das Genussmittel strikt verzichten.