Forscher haben verschiedene Lebensgewohnheiten untersucht, und wie diese mit Demenz zusammenhängen. Die Studien ergaben, dass regelmäßige körperliche Aktivitäten die höchsten Chancen bieten, Demenz vorzubeugen.
Mit Demenz beschreiben Ärzte verschiedene kognitive Störungen, die das Gedächtnis, die Kommunikation und die Ausführung alltäglicher Aktivitäten beeinträchtigen. Während Demenz normalerweise mit dem Alterungsprozess assoziiert wird, ist sie kein normaler Teil des Alterns. Menschen, die darunter leiden, erleben unterschiedliche Stufen der kognitiven Funktion, und der Schweregrad hängt davon ab, wie schnell die Krankheit fortschreitet.
Wie Bewegung bei der Demenz-Prävention hilft
Da eine bewegungsarme Lebensweise eine der Hauptursachen für Demenz ist, ist es nicht verwunderlich, dass regelmäßiger Sport hilft, dieser ernsten Alterungserscheinung vorzubeugen. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass körperliche Fitness dazu beiträgt, das Demenzrisiko um 33 Prozent zu verringern.
Experten forschen noch immer zur Wirkung körperlicher Aktivitäten bei der Prävention von Demenz und haben noch keine konkreten Erfolgsnachweise aus randomisierten Studien. Die vorhandene Forschung zeigt jedoch, dass Menschen, die in ihrem frühen, mittleren oder späteren Leben Sport treiben, ein geringeres Risiko für einen kognitiven Verfall, und die Entwicklung einer Demenz haben.
Die meisten Studien haben festgestellt, dass körperliche Betätigung Demenz insbesondere dadurch verhindert, dass sie den kognitiven Abbau und den Verlust von Hirngewebe mit zunehmendem Alter reduziert. Dies liegt daran, dass Sport dabei hilft, die Durchblutung des Gehirns zu erhöhen, wodurch das Wachstum und Überleben von Gehirnzellen stimuliert wird.
Experten nennen zusätzliche Vorteile von Sport: Er trägt dazu bei, das Risiko von Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit zu reduzieren, die wiederum Risikofaktoren für Demenz darstellen.
Sportarten, die helfen
Obwohl sich jede Art der körperlichen Betätigung lohnt, empfehlen Experten zur Prävention von Demenz unter anderem folgende Sportarten:
Die Übungen können Ausdauer- und Krafttraining kombinieren und von mittlerer bis hoher Intensität sein. Sie verbessern die Durchblutung des Gehirns und die allgemeine körperliche Gesundheit.
Neue Forschungsergebnisse haben auch gezeigt, dass Aerobic dazu beiträgt, die Rate zu reduzieren, mit der der Hippocampus schrumpft. Dies ist jener Gehirnbereich, der mit dem Gedächtnis verbunden ist, das sich verschlechtert, wenn sich Demenz ausbreitet.
An der Studie nahmen Personen über 55 Jahren teil, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden. Eine Gruppe machte nur Beweglichkeitsübungen, während die andere vier- oder fünfmal pro Woche jeweils etwa eine halbe Stunde Aerobic praktizierte. Die Ergebnisse zeigten, dass zwar beide Gruppen in ähnlicher Weise den kognitiven Rückgang verhinderten, die Patienten mit den Aerobic-Übungen jedoch nur eine langsame bis gar keine Schrumpfung des Hippocampus erlebten.
Sie können Aerobic-Übungen mit weniger intensiven Übungen beginnen und steigern, wenn Sie sich daran gewöhnen. Experten empfehlen jedoch vier- bis fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten aktiv zu sein. Zu den empfehlenswerten Sportarten zählen auch Walking, Jogging, Tanzen, Schwimmen und Radfahren.
Bei diesen Übungen trainieren Sie Ihre Muskeln gegen äußere Kräfte, die Ihren Bewegungen Widerstand entgegensetzen. Dies hilft, die Stärke Ihrer Muskeln, Bänder- und Sehnen, Flexibilität, Knochendichte, Haltung und Tonus zu verbessern.
Einige Widerstandsübungen umfassen die Verwendung von Widerstandsbändern, das Drücken von Gummibällen und das Heben von Gewichten.
Diese Übungen helfen, Ihre Wirbelsäule und Stützmuskulatur zu stärken und Ihr Gleichgewicht und Ihre Koordination zu verbessern. Dazu gehören Yoga, Pilates, Tai Chi sowie Beugen und Dehnen. Diese Übungen können Sie in Ihre Aerobic-Trainingsroutine integrieren und sie zum Aufwärmen oder nach Abschluss des Trainings einsetzen.
Bevor Sie mit einer Sportart beginnen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und Fitnesstrainer, um die für Sie geeignete Sportart zu finden. Idealerweise arbeiten Sie mit einem Trainer zusammen, der Ihnen die besten Haltungen für jedes Training zeigt.
Richtlinien für körperliche Aktivitäten
Laut Experten sollten Sie unter anderem folgende Maßnahmen ergreifen, um maximale Ergebnisse mit Ihren Übungen zu erzielen:
- Seien Sie täglich auf jede erdenkliche Weise aktiv, steigen Sie z. B. Treppen, statt den Aufzug zu nehmen.
- Betrachten Sie Bewegung als Gelegenheit und nicht als Unannehmlichkeit.
- Lassen Sie sich von einem Freund oder Familienmitglied begleiten.
- Integrieren Sie Aktivitäten und Bewegungen in Ihren Tagesablauf, wie z.B. kurze Strecken zu Fuß zu gehen, statt mit dem Auto zu fahren.
- Wählen Sie Sportarten und Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen.
Sporttipps
- Beginnen Sie mit kürzeren Einheiten und weniger intensiven Übungen und steigern Sie sich nach und nach.
- Wärmen Sie sich vor dem Training immer auf und kühlen Sie sich danach ab.
- Wenn Sie Probleme mit dem Gleichgewicht oder Gelenkschmerzen haben, versuchen Sie es mit Sport im Wasser oder verwenden Sie eine Stütze, um Stürze zu vermeiden.
- Trainieren Sie in sicheren Räumen ohne schlechte Beleuchtung, rutschige Böden oder Teppiche.
- Wenn Sie sich beim Training schlecht fühlen oder Schmerzen verspüren, hören Sie auf und wenden Sie sich an einen Arzt.
- Legen Sie Ruhetage ein, damit Ihr Körper sich erholen kann.
Fazit
Während Bewegung zur Vorbeugung von Demenz unerlässlich ist, sollten Menschen, die bereits daran erkrankt sind, ebenfalls körperlich aktiv sein. Dies hilft bei der Bewältigung von Stress und Depressionen, die bei Demenzpatienten häufig vorkommen. Durch Sport lassen sich auch Mobilitätsprobleme, Muskelschwäche und andere körperliche Probleme verhindern, mit denen Betroffene zu kämpfen haben.