Mit dem Alter lassen unser Körperfunktionen immer mehr nach und das Risiko für Krankheiten steigt. Laut dem National Digestive Diseases Information Clearinghouse verändert sich auch der Verdauungsapparat mit zunehmendem Alter. Auch wenn es sich dabei um weit verbreitete Probleme handelt, sollten diese ernst genommen werden. Idealerweise sollten Sie schon in jungen Jahren auf eine gute Gesundheit der Verdauungsorgane achten, um Erkrankungen zu vermeiden.
Gängige Magen-Darm-Probleme
1. Verstopfung
Von Verstopfung spricht man, wenn der Stuhlgang vier Tage ausleibt und mit starkem Pressen verbunden ist. Die Dickdarmmuskulatur funktioniert nicht richtig und der Stuhl bleibt zu lange im Verdauungstrakt, wo er sich anhäuft. Ein bewegungsarmer Lebensstil, ungesunde Ernährung, die aus schlechten Fetten und wenigen Ballaststoffe besteht, sowie Flüssigkeitsmangel gelten als Hauptursachen.
2. Divertikulose
Hierbei kommt es zu Ausstülpungen in der Darmwand, die auch als Divertikel bezeichnet werden. Diese füllen sich langsam mit Schleim, was es Abfallstoffen erschwert, an ihnen vorbei aus dem Körper zu gelangen. Dies kann zu Schmerzen und Blähungen führen, es ist jedoch auch möglich, dass Divertikel lange Zeit überhaupt keine Symptome verursachen. Als Ursachen gelten meist eine falsche Ernährung, Bewegungs- und Flüssigkeitsmangel.
3. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn
Dabei handelt es sich um entzündliche Darmerkrankungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass ein Überschuss an entzündungsfördernden Stoffen in der Darmwand besteht.
Die Entzündung führt dazu, dass das Immunsystem den Dickdarm angreift und von innen zu bluten beginnt. Die Darmschleimhaut beginnt sich aufzulösen und stoppt auch die Massenproduktion von Schleim. Dabei können Abfallstoffe, die bereits im Dickdarm steckengeblieben sind, in den Bauch gelangen oder durch Hautverletzungen austreten. Menschen mit Colitis ulcerosa haben fast immer weitere Darmprobleme wie Divertikulose oder Morbus Crohn.
4. Geschwüre
Diese treten auf, wenn ein Ungleichgewicht zwischen Schleimhaut und Verdauungssäften besteht. Die Schleimhaut schützt die Magenwände vor den stark sauren Verdauungsenzymen und -säuren. Wenn sie ihre Schutzbarriere verlieren, können Chemikalien in den Blutkreislauf gelangen und zur Bildung von Geschwüren in der Speiseröhre, im Magen oder im oberen Abschnitt des Dünndarms führen.
5. Darm-Polypen
Polypen sind Schleimhautvorwölbungen, die im Darm auftreten. Dabei handelt es sich um gutartige Wucherungen, die oft Jahre benötigen, bis sie ernsthafte Gesundheitsprobleme wie Darmkrebs auslösen. Im Laufe der Zeit können Polypen gereizt werden und Blut im Stuhl verursachen.
6. Gastritis
Gastritis ist eine entzündliche Reaktion der Magenschleimhaut, die durch übermäßiges Essen, bestimmte Bakterien oder die Einnahme von Medikamenten entsteht. Sie kann sowohl akut als auch chronisch sein. Zu den möglichen Symptomen zählen Sodbrennen, Magenschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Blähungen.
Wie Sie Ihre Verdauung im Alter verbessern
1. Trinken Sie genug
Das Wichtigste, woran Sie denken sollten, wenn Sie versuchen, Ihre Verdauung in Schwung zu bringen, ist der Konsum von ausreichend Flüssigkeit, am besten Wasser. Wenn Sie Ihren Körper gut mit Flüssigkeit versorgen, regen Sie die Darmtätigkeit an. Im Idealfall sollten Sie zwei bis drei Liter täglich trinken. Wasser hilft, die körpereigene Sekretion von Enzymen zu stimulieren, die für eine ordnungsgemäße Verdauung notwendig sind.
2. Vermeiden Sie es, sich hinzulegen
Auch wenn Sie nach einer großen Mahlzeit das Bedürfnis verspüren, sich hinzulegen, kann dies die Verdauung erschweren. Nach dem Essen zieht die Schwerkraft Ihre Nahrung in Ihren Magen anstatt in den Darm, wenn Sie sich hinlegen. Dies wiederum führt dazu, dass die Nahrung langsamer durch das Verdauungssystem wandert. Dadurch kann es zu Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung und Blähungen kommen.
3. Nehmen Sie ein Bad oder verwenden Sie eine Wärmeflasche
Bei Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden können sich auch heiße Bäder, Wärmeflaschen und Kirschkernkissen als hilfreich erweisen. Diese fördern die Durchblutung, wirken entkrampfend und sorgen für Entspannung. Heiße Vollbäder erweisen sich bei Magenproblemen als schmerzlindernd. Als Badezusätze werden ätherische Öle wie Lavendel und Scharfgarbe empfohlen. Auch eine kreisförmige Bauchmassage von rechts nach links kann hilfreich gegen Bauchschmerzen sein und die Darmtätigkeit anregen.
4. Vermeiden Sie Nikotin und Alkohol
Auch gängige Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten schaden den Verdauungsorganen. Übermäßiger Alkoholkonsum regt die Produktion von Magensäure an, die wiederum die Schleimhaut angreift. Die Folge sind Magenschleimhaut- und Darmentzündungen. Es kann zu Blähungen und Durchfall kommen, da der Alkohol den Salz- und Wasserhaushalt der Zellen aus dem Gleichgewicht bringt. Auch Nikotin erhöht das Risiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. In Untersuchungen mit Mäusen zeigte sich eine erhöhte Anzahl jener Zellen, die entzündungsfördende Botenstoffe abgeben. Rauchen erhöht auch das Risiko für die Entstehung von Magenkrebs.
5. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung
Der Verzehr von ausreichend Ballaststoffen wird sich positiv auf die Verdauung aus. Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an, und stärken unsere Abwehrkräfte. Entscheidend ist eine Vielfalt an Bakterien im Darm, da diese wichtige Aufgaben erfüllen. Es gibt zwei Arten von Ballaststoffen. Die unlöslichen finden sich insbesondere in Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten, die löslichen stecken in Obst und Gemüse. Unlösliche Ballaststoffe helfen Darmbeschwerden wie Hämorrhoiden, Verstopfung und Divertikulus vorzubeugen, die löslichen ernähren die Darmflora und haben positive Wirkung auf Nervensystem, Zucker- und Fettstoffwechsel sowie die Regulation der Immunabwehr. Erwachsene sollten mindestens 30 gramm Ballaststoffe pro Tag zu sich nehmen.
Fazit
Mit zunehmendem Alter verändert sich unser Körper und beginnt auf natürliche Weise langsamer zu arbeiten. Dies kann Verdauungsprobleme wie Verstopfung, Divertikulose, Colitis ulcerosa und andere Beschwerden verursachen. Daher ist es wichtig, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Magen-Darm-Trakt effektiv zu schützen. Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass einige dieser Probleme im Alter normal sind. Sollten Sie Beschwerden haben, die länger anhalten, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen, und um ernsthafte Erkankungen auszuschließen.