Eine hohe Zuckerzufuhr, vor allem der Verzehr von Zuckern mit hohem glykämischem Index, kann das Alzheimerrisiko erhöhen. Daher ist es wichtig, zu erfahren, wie das Gehirn aufgrund von Zucker Schaden nehmen kann.
1. Schnelle Zucker sind Gift für den Stoffwechsel
Jede Zelle in Ihrem Körper, auch Ihre Hirnzellen, brauchen Energie, um zu funktionieren. Ihr Körper bekommt diese Energie durch die Nahrung, die Sie zu sich nehmen. Meistens zerlegt er Kohlenhydrate in Glukose und schickt diese in die Blutbahn. Sind nicht genug Kohlenhydrate für die unmittelbare Verwertung vorhanden, kann Ihre Leber die Glukose als Glykogen abspeichern und bei Bedarf freisetzen.
Ist die Zuckerzufuhr durchgehend erhöht und nicht genug Insulin verfügbar, um die Nachfrage der Zellen zu decken, werden Sie letztlich einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel haben, bzw. Hyperglykämie. Von Hyperglykämie ist jede Körperzelle betroffen, weil diese die Proteinkinasenenzyme beeinträchtigen, welche eine wichtige Rolle bei vielen entscheidenden Vorgängen wie Zellwachstum, Apoptose (Zelltod), Entzündungen und Insulinausschüttung spielen.
Hyperglykämie birgt zahlreiche gesundheitliche Risiken, wie beispielsweise Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Atherosklerose bzw. Aterienverhärtung, Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Schlaganfälle. Neueste Studien zeigen, dass sie auch das Risiko für die Entstehung von Alzheimer erhöhen kann.
2. Beeinträchtigung des Gedächtnisses
Zucker wird nicht nur von den Muskeln und Fettzellen verstoffwechselt, sondern auch vom Gehirn. Wenn das Gehirn Glukose einsetzt, generiert es Adenosintriphosphat (ATP), das viele Funktionen der Neuronen antreibt. Je aktiver die Neuronen sind, umso mehr Energie brauchen sie, um korrekt zu funktionieren. Neuronen, die regelmäßig auf Hochtouren laufen, können nicht genug ATP speichern und schwellen deshalb an. Letztlich führt das zu einer Freisetzung von Neurotransmittern, was wiederum zu Nervenfehlfunktionen und anderen mit Alzheimer verbundenen Problemen führt.
Hohe Insulinresistenzwerte wurden mit schlechter Gedächtnisfunktion, beeinträchtigter Denkfähigkeit oder sogar Störungen wie Autismus in Verbindung gebracht. Ist kein Zucker als Treibstoff für das Gehirn vorhanden, kann es sich an Proteine namens fortgeschrittene Glykationsendprodukte (AGEs) binden.
3. Mögliche Beeinträchtigung des Hippocampus
Der Hippocampus ist ein Hirnbereich, der eine entscheidende Rolle dabei spielt, kurzfristig abgespeicherte Erinnerungen in langfristige zu verwandeln, und unterstützt die Orientierungsfähigkeit. Studien zeigen, dass Insulinrezeptoren im Bereich des Hippocampus vorhanden sind und bestimmte Enzyme beeinflussen, die an der Neurotransmitterausschüttung (d.h. der Ausschüttung von Botenstoffen) beteiligt sind, wie beispielsweise Acetylcholin. Forscher nehmen an, dass chronische Hyperinsulinämie zu einer Insulinresistenz im Hippocampus führen kann, die wiederum ein erhöhtes Risiko für Denkstörungen nach sich zieht.
4. Bildung von Amyloidplaques
Charakteristisch für Alzheimer ist die Bildung von Amyloidplaques zwischen den Neuronen. Diese Plaques entstehen, wenn sich Beta-Amyloid-Proteine mit anderen Proteinen verbinden und Klumpen bilden, die die Hirnfunktion beeinträchtigen. Forscher haben herausgefunden, dass Insulinrezeptoren an den Neuronen nahe der Amyloidplaqueablagerungen liegen, was darauf hindeutet, dass möglicherweise ein Zusammenhang zwischen hoher Zuckerzufuhr, erhöhten Insulinwerten und erhöhtem Alzheimerrisiko besteht.
5. Beeinträchtigte Autophagie und Apoptose
Autophagie bezeichnet die Zerlegung von Zellbestandteilen, die sonst reiner Abfall wären, in Kraftstoffe. Autophagie geschieht von Natur aus, wenn eine Zelle beschädigt oder abgenutzt ist. Insulin spielt eine wichtige Rolle bei diesem Vorgang, indem es die Bildung von Autophagosomen auslöst. Hohe Insulinresistenzwerte wiederum verringern erwiesenermaßen die Autophagie, was die Fähigkeit des Hirns beeinträchtigt, Beta-Amyloid-Plaques zu beseitigen.
Da Mitochondrien sehr empfänglich für oxidativen Stress sind, glauben Forscher, dass eine verminderte Autophagierate zu erhöhtem oxidativem Stress führen kann, der wiederum die Zellen schädigt. Dies kann letztlich in nervlichem Verfall und Apoptose enden, die kennzeichnend für Alzheimer sind.
Mehrere Studien haben eine hohe Zuckerzufuhr bzw. den permanenten Verzehr großer Zuckermengen mit einem erhöhten Alzheimerrisiko in Verbindung gebracht. Der genaue Mechanismus, durch den diese Krankheit entsteht, ist noch nicht völlig geklärt. Es ist jedoch bekannt, dass chronisch erhöhte Insulinwerte zu einer ganzen Reihe gesundheitlicher Probleme wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Atherosklerose (Aterienverhärtung), Herzerkrankungen und Bluthochdruck führen können. Eine übermäßig hohe Zuckerzufuhr wiederum kann das Langzeitgedächtnis und die Orientierungsfähigkeit beeinträchtigen, indem die Energie in den Neuronen aufgebraucht und die Bildung von Amyloidplaques begünstigt wird, welche die Neurotransmitterausschüttung und die Hirnfunktion stören.