Das Durchschnittsalter für die Menopause liegt zwar bei etwa 51, doch zeigt eine Studie der Universität Leeds, dass das Einsetzen der Wechseljahre auch durch die Ernährung beeinflusst werden kann. Manche Lebensmittel können sie beschleunigen, während andere sie hinauszögern.
Ernährung hat eine große Macht über unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden, da sie vielfältige Körpervorgänge und -funktionen mitsteuert. Die Wechseljahre scheinen ein weiterer physischer Prozess zu sein, der durch die Ernährung beeinflusst wird, so jedenfalls das Ergebnis einer Studie an der Universität Leeds in Großbritannien. Eine Kost, die aus stark raffinierten Kohlenhydraten besteht, wurde dabei mit einem deutlich früheren Einsetzen der Wechseljahre in Verbindung gebracht. Forscher führen die Auswirkungen hochglykämischer Lebensmittel auf die Hormonproduktion und -funktion vor allem von Insulin und Östrogen zurück.
Ernährung und natürliches Auftreten der Wechseljahre
Die Studie verwendete Ernährungs- und fruchtbarkeitsmedizinische Daten von über 900 Frauen, gefolgt von einer vier Jahre später angesetzten Nachfolgestudie. Diese Frauen, die aus einer wesentlich größeren Gruppe an Probandinnen aller Altersgruppen ausgesucht wurden, waren zwischen 40 und 65 Jahre alt, und auf natürliche Weise in die Wechseljahre gekommen. Das heißt also, dass die Einstellung der Menstruation nicht auf Krankheiten, chirurgische Eingriffe oder sonstige unnatürliche Ursachen zurückzuführen war. Die Ergebnisse zeigten, dass bei Frauen mit deutlich gesünderen Essgewohnheitendie Menopause tendenziell deutlich später einsetzte.
Eine Ernährung mit mehr Hülsenfrüchten und fetthaltigem Fisch wurde dabei mit Wechseljahren in Verbindung gebracht, die rund um drei Jahre später begannen als bei jenen, die sich ungesund ernährten. Bei Fleischesserinnen setzten sie dabei tendenziell später ein als bei Vegetarierinnen. Eine große Menge an Zink und Vitamin B6 wurden ebenfalls mit einem späteren Einsetzen der Wechseljahre in Verbindung gebracht. Bei Frauen, die viel weißen Reis und Nudeln aßen, d.h. Lebensmittel, die auf der glykämischen Skala weit oben rangieren, kamen die Wechseljahre durchschnittlich um 1,5 Jahre früher zum Vorschein.
Raffinierte Kohlenhydrate und Einsetzen der Wechseljahre
Raffinierte Kohlenhydrate weisen normalerweise einen hohen glykämischen Index auf, da sie schneller verdaut werden und die Blutzucker- und Insulinwerte rascher in die Höhe treiben als gesündere Kohlenhydrate. Die an der Studie beteiligten Forscher, unter der Leitung von Yashvee Dunneram, Wissenschaftlerin am Lebensmittel- und Ernährungswissenschaftlichen Institut der Universität Leeds, geht davon aus, dass raffinierte Kohlenhydrate und ein früheres Einsetzen der Wechseljahre mit Insulin zusammenhängen.
Eine Ernährung mit großen Mengen an raffinierten Kohlenhydraten, so Dunneram, führe zu Insulinresistenz, die wiederum eine ganze Reihe chronischer Gesundheitsprobleme nach sich ziehe, wie u.a. Diabetes, Fettleibigkeit und Herzerkrankungen. Die erhöhte Insulinproduktion, die durch Insulinresistenz entstehe, bringe den Geschlechtshormon-, insbesondere den Östrogenhaushalt, durcheinander und beeinträchtige auch die Wirkung weiterer Geschlechtshormone. Dies wiederum erhöhe die Anzahl an Menstruationszyklen, wodurch die begrenzte Eizellreserve, mit der jede Frau zur Welt komme, schneller aufgebraucht werde, und so die Wechseljahre früher einsetzen.
Weniger Fertig-, mehr Vollwertkost
Brauner Reis, Vollkornnudeln und andere Vollkornprodukte statt ihrer raffinierten Gegenstücke sorgen für mehr Ballaststoffe in Ihrer Ernährung. Raffinierte Kohlenhydrate stecken üblicherweise in industriell gefertigten Waren wie Keksen, Kuchen und Weißbrot. Stark verarbeitete Produkte wie Maissirup und stark verarbeiteter Zucker sollten vermieden werden. Erhöhen Sie auch die Menge an Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und fettreichem Fisch, um Ihre allgeine Gesundheit zu verbessern.