Fragen rund um den Testosteronspiegel betreffen nicht nur junge Männer. Ein Mangel dieses Hormons kann sich stark auf die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Mannes auswirken, insbesondere, wenn er älter wird.
Der Erhalt eines angemessenen Testosteronspiegels ist für die männliche Gesundheit äußerst wichtig. Dieser Artikel gibt einen Überblick darüber, was Testosteron ist, wie es produziert wird, über seine Bedeutung für den männlichen Körper und die männliche Entwicklung, darüber, welche Ursachen zu Schwankungen des Hormons im Körper führen können (die sogenannte Andropause), sowie über kurz- und langfristige Probleme, die ein niedriger Testosteronspiegel auslösen kann, und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken, die auftreten, wenn der Zustand nicht adäquat behandelt wird.
Was ist Testosteron?
Testosteron wird als das männliche Haupthormon betrachtet und beeinflusst verschiedene Systeme im Körper des Mannes. Es ist gemeinhin bekannt, dass es hauptsächlich für die Fähigkeit des starken Geschlechts verantwortlich ist, sich fortzupflanzen, da es eine wichtige Rolle bei der Spermienproduktion und dem Sexualtrieb spielt. Das Hormon unterstützt jedoch auch den Knochenaufbau, das Haarwachstum, die Fähigkeit, überflüssiges Fett abzubauen, Muskeln zu entwickeln und zu erhalten, und eine gesunde Versorgung mit roten Blutzellen sicherzustellen.
Wie wird Testosteron produziert?
Der Großteil des im männlichen Körper vorkommenden Testosterons wird von den Testikeln, den männlichen Geschlechtsorganen, produziert, welche die Hormone in den Blutkreislauf führen. Die Menge des produzierten Testosterons wird in der Hirnanhangdrüse und dem Hypothalamus festgelegt.
Der Hypothalamus im Gehirn sendet ein Signal an die Hirnanhangdrüse, die Follikel-stimulierende und luteinisierende Hormone (LH) freisetzen soll. Von diesen freigegebenen Hormonen stimuliert das LH die allgemeine Testosteronproduktion. Wenn zu viel Testosteron hergestellt wird, sendet der Hypothalamus ein Signal an die Hirnanhangdrüse, weniger LH zu bilden. Das Signal überträgt sich dann an die Hoden, welche die Testosteronproduktion zurückfahren.
Der Nutzen von Testosteron
Bei Männern ist Testosteron ein Sexualhormon, das den Sexualtrieb, die Spermienproduktion und die gesunde Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane kontrolliert. Die Bedeutung dieses Hormons reicht jedoch über die Reproduktion hinaus.
Bei Buben ist Testosteron für die körperliche Entwicklung notwendig. Diese Entwicklung beinhaltet das Wachstum von Gesichts- und Körperbehaarung, die Senkung der Stimme, die Ausbildung des Adamsapfels sowie eine Zunahme von Körpergröße und Gewicht. Wenn Männer älter werden und die körperliche Entwicklung abgeschlossen ist (mit Ausnahme des Haarwachstums, das sich während des gesamten Erwachsenenalters entwickelt), reguliert Testosteron weiterhin die allgemeine Gesundheit und ist dafür verantwortlich, Knochenmasse, Fettverteilung, Muskelkraft und die Produktion roter Blutkörperchen zu erhalten.
Wie beeinflusst der Alterungsprozess den Testosteronspiegel?
Obwohl dies nicht bei allen Männern auftritt, bemerken die meisten normalerweise ab einem gewissen Zeitpunkt einen Rückgang der Testosteronproduktion. Es wird angenommen, dass es sich ab dem 30. Lebensjahr um einen Rückgang von 1% pro Jahr handelt. Ein kleiner Anteil des sich im Körper befindlichen Testosterons wird in eine Form des Östrogens namens Estradiol umgewandelt. Wenn der Testosteronspiegel sinkt, sinkt dementsprechend auch der Estradiolspiegel. Aufgrund dieser veränderten Testosteron- und Estradiolspiegel kommt es zu einer hormonellen Verschiebung und die sogenannte Andropause (“die männliche Menopause“) tritt ein. Eine kürzlich veröffentlichte Studie stellte fest, dass fast 40% aller Männer ab dem 45. Lebensjahr über einen zu geringen Testosteronspiegel verfügen.
Was sind die unmittelbaren Auswirkungen der Andropause?
Die häufigsten lästigsten bzw. unangenehmsten Probleme eines niedrigen Testosteronspiegels betreffen das Sexualleben. Diese beinhalten einen verringerten Sextrieb, eine reduzierte Spermienanzahl und somit eine verringerte Fruchtbarkeit, und manchmal eine erektile Dysfunktion. Die Symptome beschränken sich jedoch nicht ausschließlich auf sexuelle Funktionen. Weitere Symptome können auf mentaler Ebene in Form von Depressionen und Stimmungsschwankungen oder als physische Probleme wie einer verringerten Muskelmasse und -kraft, Gewichtszunahme, Unwohlsein, Schlafstörungen, Vergrößerung der Burst sowie Haarverlust und nächtlichem Schwitzen auftreten.
Welche Langzeitfolgen verursacht die Andropause?
Obwohl die unmittelbaren Auswirkungen eines geringen Testosteronspiegels unangenehm und besorgniserregend sein können, kann der Zustand langfristig noch zu sehr viel ernsteren und gefährlicheren Problemen führen. Die Folgen eines anhaltenden Testosteronverlusts beinhalten Herz- und Blutkrankheiten, Diabetes sowie Knochenschwäche (bekannt als Osteoporose, die bei Betroffenen die Anfälligkeit für Knochenbrüche erhöht). Man sollte jedoch wissen, dass, obwohl das Alter als eine der häufigsten Ursachen für die Andropause gilt, sie auch durch andere Faktoren ausgelöst werden kann. Diese beinhalten unter anderem Verletzungen der Testikel, bestimmte Krebsarten, andere hormonelle Störungen und chronische Nieren- und Lebererkrankungen.
Andropause behandeln
Es gibt jedoch Wege, um dieses immer häufiger auftretende Problem des Mannes zu lösen. In einigen Fällen kann eine Testosteronersatztherapie hilfreich sein. Diese bietet sich jedoch nicht immer an. Jeder Mann, der die Andropause erreicht, sollte eine Untersuchung bei seinem Arzt vornehmen lassen, der die Ursachen feststellen, und die bestmögliche Behandlung empfehlen kann.