Probiotika und Präbiotika sind bestimmte Nährstoffe in Lebensmitteln, die eine heilsame Wirkung auf den Körper haben. Sie können dabei helfen, diverse Beschwerden zu lindern, Körpersysteme wiederherstellen und Krankheiten heilen. Ältere Menschen profitieren besonders davon.
Ältere Personen können Nährstoffe weniger gut aufnehmen
Der Dünndarm spielt bei der Nahrungsverdauung und Nährstoffaufnahme eine entscheidende Rolle. Die Bakterien im Darm verteilen sie im ganzen Körper. Sie pflanzen sich ungehindert fort, sodass im Dünndarm mehr Bakterien vorhanden sind, als Zellen im gesamten Körper.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der Bakterien im Dünndarm drastisch ab. Das heißt, dass Nährstoffe vom alternden Körper nicht mehr so gut aufgenommen werden, und er ohne diese wichtigen Nährstoffe nicht mehr optimal funktionieren kann.
Ältere Menschen sind ohnehin anfälliger für Mangelernährung durch die Nebenwirkungen von Medikamenten, Zahnprobleme und chronische Krankheiten, die bei der Nahrungsaufnahme stören. Was ist die Lösung? Dem alternden Körper sollten mehr Pro- und Präbiotika zugeführt werden.
Probiotika versus Präbiotika
Von Probiotika werden Sie wohl schon gehört haben, und das aus gutem Grund. Ob Sie nun Tilsiter, Quark oder Mozzarella essen, Joghurt, Oliven, eingelegte Gurken, Buttermilch oder grüne Erbsen: Jedes Mal verzehren Sie dabei lebendige Kulturen. Diese wirken mit den Darmbakterien zusammen und können bestimmte Krankheiten verhindern oder heilen. Probiotisch stammt aus dem Lateinischen und heißt „für das Leben“.
Bei Präbiotika wiederum handelt es sich um Kohlenhydrate, die nicht verdaut werden können, weswegen sie im Darm den Probiotika als Nahrung und Treibstoff dienen. Sie unterstützen auf diese Weise die Probiotika bei der Nahrungsverdauung und Verstoffwechselung der Nährstoffe. Wenn Sie Zwiebeln, Vollkornbrot, Mandeln, Pilze, Süßkartoffeln, Bananen, Artischocken oder Knoblauch essen, nehmen Sie Präbiotika zu sich.
Was haben diese Stoffe dem alternden Körper zu bieten?
Probiotika und Präbiotika tragen im alternden Körper zu einer deutlichen Verbesserung der Darmflora bei. Nährstoffe werden besser aufgenommen. Manche Krankheiten lassen nach, wenn der Körper optimaler funktioniert. Der alternde Organismus wird gesünder, da das Immunsystem gestärkt wird, und Infektionen wirksamer abwehren kann.
Eine interessante Wirkung, die Probiotika auf den alternden Körper haben, ist, dass es durch den Konsum dieser Kulturen seltener zu Durchfall kommt. Es dürfte jedem bekannt sein, dass Durchfall den Körper entwässert und ihn wichtiger Nährstoffe beraubt. Studien zeigen, dass der Verzehr von Präbiotika Darmentzündungen lindern und Durchfall vorbeugen kann.
Vorteile von Pro- und Präbiotika für ältere Menschen
Der Einsatz von Lebensmitteln zu medizinischen Zwecken ist eine jahrtausendealte Methode. Zu jenen Krankheiten, die mit den oben genannten Lebensmitteln geheilt werden können, gehören beispielsweise Darmkrankheiten wie das Reizdarmsyndrom. Studien zeigen, dass diese Bakterien auch bei Scheiden- und Harnwegsinfektionen helfen können, sowie bei der Vorbeugung von Allergien in der Kindheit.
Einer der größten Vorteile von Präbiotika besteht darin, dass sie die Verdauung verbessern. Diese wird oft von vielen anderen Faktoren gestört. Präbiotikahaltige Lebensmittel haben die Fähigkeit, eine normale Darmfunktion wiederherstellen. Bei der Verstoffwechselung der für Sie selbst unverdaulichen, präbiotischen Ballaststoffe entstehen kurzkettige Fettsäuren. Diese stärken die Darmwand, erleichtern die Verdauung, machen sie regelmäßiger und beugen Durchfall und Verstopfung vor.
Präbiotika wirken zudem entzündungshemmend. Entzündungen können verheerend sein, und stecken hinter der Entstehung von Herzkrankheiten. Auch mit Fettleibigkeit und Diabetes werden sie assoziiert. Studien zeigen, dass der Verzehr von Pro- und Präbiotika eine stark vorbeugende und heilende Wirkung bei Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes hat.
Fast alle älteren Menschen leiden irgendwann aus irgendwelchen Gründen an Ängsten und Depressionen. Medizinische Forschungen über den Zusammenhang zwischen Darmflora und stimmungsbeeinflussenden Hormonen stecken jedoch noch in den Kinderschuhen. Was wir wissen, ist, dass wenn Sie Probiotika und Präbiotika zu sich nehmen, diese im Darm verstoffwechselt werden und den Neurotransmittern helfen, Hormone herzustellen, die stimmungsaufhellend und stresslindernd wirken. Präbiotika haben gewissen Einfluss auf die Neurotransmitter des Gehirns, sodass bei Auftreten einer Fehlfunktion Präbiotika einspringen und das Problem beheben.
Insgesamt bessere Gesundheit
Gesunde Knochen sind gerade für ältere Menschen besonders wichtig, da sie anfällig für Stürze und Knochenbrüche sind. Präbiotika erleichtern die Aufnahme von Nährstoffen wie Magnesium, Kalzium und Eisen, die alle wichtiger Bestandteil gesunder Knochen sind. Studien zeigen, dass bereits acht Gramm Präbiotika pro Tag dem Körper helfen, mehr Kalzium aufzunehmen und so die Knochendichte zu erhöhen.
Mit dem Alter lassen alle Körpersysteme nach, weswegen Herzkrankheiten, ein geschwächtes Immunsystem und Arthritis häufig in Erscheinung treten. Präbiotika senken schlechte Cholesterinwerte, reduzieren die Menge an Stoffen, die zu freien Radikalen werden, senken Insulinresistenz, wirken entzündungshemmend, und stellen das körperliche Gleichgewicht wieder her, indem sie alle Bestandteile ausbalancieren. Auf diese Weise sorgen sie insgesamt für eine bessere Gesundheit.