Da in immer mehr Ländern Quarantäne verordnet und soziale Veranstaltungen abgesagt werden, herrscht allgemeine Besorgnis darüber, wie die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) verhindert werden kann.
Bei Coronaviren (CoV) handelt es sich um eine Gruppe von Viren, die verschiedene Arten von Krankheiten auslösen können, von normalen Erkältungen bis hin zu schweren Krankheiten wie dem Nahost-Atemwegssyndrom (MERS-CoV) oder dem schweren akuten Atemwegssyndrom (SARS-CoV).
Der jüngste Stamm der Coronaviren, wissenschaftlich unter dem Namen COVID-19 bekannt, wurde am Mittwoch, dem 11. März 2020 offiziell von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Pandemie eingestuft, ist weiter in der Ausbreitung befindlich, und stellt eine Gefahr für Menschen in aller Welt dar.
Wie wird das Coronavirus übertragen?
COVID-19 ist von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion durch Husten, Niesen und Atmen übertragbar. Diese Tröpfchen können durch die Luft fliegen und sich auf Gegenständen und Oberflächen niederlassen. Über die Überlebensfähigkeit des Virus auf verschiedenen Oberflächen ist bislang noch wenig bekannt. Schätzungen reichen von ein paar Stunden bis zu ein paar Tagen. Sobald das Virus in der Luft oder auf einer Oberfläche ist, kann es von anderen Menschen bzw. Menschen, die dieselbe Luft atmen oder dieselben Oberflächen anfassen und anschließend Augen, Nase oder Mund berühren, übertragen werden, wobei der Hauptansteckungsweg eher die Tröpfcheninfektion als die Übertragung durch die Luft darstellt.
Wer ist gefährdet?
Das Infektionsrisiko schwankt sehr stark, je nachdem, wo die jeweiligen Betroffenen wohnen, bzw. ob im jeweiligen Wohnort ein COVID-19-Ausbruch verzeichnet wurde. Infizierte gibt es zwar in allen Altersklassen, doch scheint die gefährdetste Risikogruppe, welche am ehesten schwerwiegende Komplikationen durch COVID-19 aufweist, ältere Menschen zu umfassen. Vor allem jene Gruppen, bei denen bestehende Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-, Lungenkrankheiten, Krebs oder Diabetes vorliegen, die Atemprobleme haben oder ein geschwächtes Immunsystem, sind einem höheren Risiko ausgesetzt. Gefährdet sind auch all jene, die in den letzten 14 Tagen in eine Region mit verzeichneten Ausbrüchen gereist sind, wie die Provinz Hubei, China, Iran oder Italien.
Welche Anzeichen und Symptome deuten auf eine Infektion mit dem Coronavirus hin?
Ähnlich wie bei einer normalen Grippe umfassen die häufigsten Symptome von COVID-19 Fieber, Kraftlosigkeit und trockenen Reizhusten. Bei manchen Patienten zeigen sich auch Schmerzen, eine verstopfte und/oder laufende Nase, Halsschmerzen oder Durchfall. In manchen Fällen können Betroffene infiziert sein, aber dennoch keine Symptome aufweisen. In 80 Prozent aller bekannten Fälle von COVID-19 verläuft die Krankheit mit leichten bis mittelschweren Symptomen, während sich laut Bericht der WHO-China-Sondermission die Symptome bei einem Fünftel der Patienten verschlimmern, wobei 14 Prozent aller Fälle schwer ausfallen und 6 Prozent kritisch.
Vorsorgemaßnahmen
Um die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit oder der Ausbreitung von COVID-19 zu verringern, sollten einige Vorsorgemaßnahmen getroffen werden. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit alkoholhaltigen Handdesinfektionsmitteln oder Seife und Wasser sollten unbedingt dazugehören, da auf diese Weise alle Viren abgetötet werden, die sich durch Kontakt mit verseuchten Oberflächen auf ihrer Hand befinden könnten.
Soziale Abschottung ist eine weitere Vorsorgemaßnahme, die praktiziert werden sollte, wobei Sie Menschenansammlungen vermeiden und einen Mindestabstand von zwei Metern zwischen sich und einer anderen Person lassen sollten, die hustet oder niest. Zusätzliche Vorsorgemaßnahmen bestehen darin, Berührungen von Augen, Nase und Mund zu vermeiden und eine gute Atemhygiene zu betreiben, indem Sie ausschließlich in die Armbeuge oder in ein Tuch husten oder niesen.
Um sich weiter auf dem Laufenden zu halten, wie Sie die Ausbreitung von COVID-19 und eine Ansteckung vermeiden können, sollten Sie die neuesten Meldungen über das Virus verfolgen, die auf der Webseite der Weltgesundheitsorganisation oder Ihren örtlichen Gesundheitsbehörden verfügbar sind.
Was tun bei Ansteckung?
Wenn Sie das Gefühl haben, krank zu sein, lautet die erste Bürgerpflicht, zuhause zu bleiben. Selbst wenn Sie nur leichte Symptome haben, gehen Sie nicht zur Arbeit, in die Schule oder an öffentliche Orte, um eine Ansteckung oder Weiterverbreitung des Virus zu vermeiden. Als Nächstes sollten Sie darauf achten, Ihre Symptome genauso zu behandeln, als handle es sich um eine normale Erkältung oder Grippe.
Nehmen Sie bei Fieber Paracetamol oder Ibuprofen, bei Husten Guaifenisin, Wick MediNait oder andere entsprechende Hustenmedizin ein wie auch sonst, und beachten Sie immer die Gebrauchsanleitung. Wenn Sie einen Inhalator haben, verwenden Sie ihn, oder setzen Sie sich ins Badezimmer und atmen etwas Wasserdampf ein. Wenn Sie bereits mit Asthma vorbelastet sind, sollten Sie immer einen Inhalator griffbereit haben und ihn bei Bedarf auch verwenden. Wichtig ist vor allem, zuhause zu bleiben, sich viel auszuruhen und reichlich zu trinken.
Behandlungsmöglichkeiten
Derzeit gibt es zwar es einige herkömmliche Medikamente oder Hausmittel, mit denen sich die Symptome von COVID-19 lindern lassen, doch es stehen keine spezifischen Medikamente oder Impfstoffe zur Verfügung, die eine Erkrankung verhindern oder heilen können. Wer zu Antibiotika greift, sollte wissen, dass diese ausschließlich bei bakteriellen Infektionen helfen können, bei Virusinfektionen jedoch wirkungslos sind.
Wann Sie Hilfe brauchen
Die Vorstellung, an einem ansteckenden Virus zu erkranken, mag zwar beängstigend sein, jedoch arbeiten Ärzte, Pflegekräfte und andere Fachleute auf nationaler und internationaler Ebene zusammen, um Mittel und Wege zu finden, Patienten zu helfen, um die Ausbreitung der Krankheit in ihrem Umfeld zu verhindern. Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren, wenn Sie sich selbst auskurieren, einen Angehörigen pflegen oder ärztliche Hilfe suchen.
Wenn Sie sich krank fühlen, sich die Symptome nicht bessern, und Sie glauben, an COVID-19 erkrankt zu sein, ist es wichtig, dass Sie zuhause bleiben und die Hotline 1450 (in Österreich) anzurufen. Sie können auch Rat bei Ihrem Hausarzt suchen, allerdings sollten Sie dies idealerweise telefonisch tun, um zu verhindern, dass Sie andere Personen im Falle einer Infektion anstecken. Personen in Deutschland wählen am besten 116117 – die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes. Darüber hinaus stehen andere wichtige Hotlines für die Bürger zur Verfügung. Mehr Informationen finden Sie hier.
Die medizinischen Experten können Ihnen helfen, einzuschätzen, ob bei Ihnen eine Erkrankung vorliegt und ob es sinnvoll ist, sich auf Covid-19 testen zu lassen. Die Gesundheitsämter informieren über die örtlichen Test- oder Abstrichzentren und vergeben auch Termine dafür. Alternativ können auch Ärzte dahin überweisen. Bei den Teststellen gilt: nicht unangemeldet vorbeikommen.
Hält Ihr Fieber an, nimmt es stetig zu oder sollten Sie anfangen, an Atemproblemen zu leiden, kann es nötig sein, sich in eine Klinik zu begeben, um entsprechend behandelt zu werden. Auch in diesem Fall ist es sinnvoll, sich vorab telefonisch beraten zu lassen.
Falls Sie Ihr Zuhause verlassen müssen, um einen Arzttermin wahrzunehmen oder ins Krankenhaus zu gehen, sollten Sie darauf achten, weitere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Sie sollten am besten alleine zu den Terminen gehen und keine Kinder oder andere Familienmitglieder mitnehmen, außer, wenn Sie Hilfe brauchen oder Ihnen sonst keine Wahl bleibt.
Wie Sie sich und andere schützen
Falls Sie einen Mundschutz haben, tragen Sie ihn, um andere zu schützen, halten Sie Abstand zwischen sich und anderen, wann immer es möglich ist, niesen und husten Sie stets in Ihre Armbeuge, ein Tuch oder ein Handtuch, und waschen oder desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände. Sobald Sie wieder zuhause sind, sollten Sie darauf achten, oft angefasste Oberflächen wie Türklinken, Schränke, Badezimmermöbel, Tischoberflächen, Telefone, Schlüssel und Tastaturen mit Desinfektionsmittel zu reinigen.
Betroffene und Familienangehörige mit bestätigter COVID-19-Infektion sollten sich zuhause isolieren, bis das Risiko einer sekundären Übertragung durch andere als gering eingestuft wird. Die Entscheidung, sich aus der Isolation zu begeben, sollte individuell und in Absprache mit Ihrem Hausarzt oder den örtlichen Gesundheitsbehörden getroffen werden.
Bei einer Infektion ist es von entscheidender Bedeutung, sich über staatliche und örtliche Stellen auf dem Laufenden zu halten, um am besten auf die Viruspandemie zu reagieren. Achten Sie darauf, aktuelle Nachrichten, sowie Auskünfte von der Regierung oder des Gesundheitsministeriums sowie der WHO zu verfolgen, um bestmöglich informiert zu sein.
Auch, wenn die Coronavirus-Epedemie beunruhigend ist, können entsprechende Vorsorgemaßnahmen und die richtigen Entscheidungen helfen, die Anzahl der Ansteckungsfälle zu reduzieren sowie die Schwere der Symptome zu lindern.