Ein hormonelles Ungleichgewicht kann möglicherweise zu der Entstehung schmerzhafter und lebenseinschränkender Migräne führen. Zum Glück gibt es verschiedene Gegenmaßnahmen, die hilfreich sein könnten.
Was ist Migräne?
Bei Migräne handelt es sich um schwere Kopfschmerzen, die in der Regel hämmernde, pulsierende oder pochende Beschwerden im Bereich des Kopfes auslösen. Neben heftigen Schmerzen, kann eine Migräne auch mit anderen unangenehmen körperlichen Symptomen wie Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Darüber hinaus halten Migräneattacken meist längere Zeit an. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um wenige Stunden. Bei manchen Menschen können sie allerdings viele Stunden, mitunter sogar mehrere Tage anhalten.
Hormonelles Ungleichgewicht
Hormone spielen in fast allen Körpersystemen eine wichtige Rolle, und führen lebenswichtige Funktionen aus. Gerade die Blutwerte von Sexualhormonen neigen allerdings sehr zu Schwankungen. Dies kann eine ganze Reihe von Gründen haben:
- Alter – Mit zunehmendem Alter nehmen bei Männern und Frauen gleichermaßen die Blutwerte an wichtigen Fortpflanzungshormonen wie Testosteron, Östrogen und Progesteron schrittweise ab. Bei Frauen führen die Wechseljahre, eine natürlich auftretenden Lebensphase, schließlich zu einem kompletten Erliegen der Sexualhormonproduktion.
- Stress – Menschen, die übermäßigem oder chronischem Stress ausgesetzt sind, zeigen oft auch eine exzessive Produktion und Ausschüttung von „Stresshormonen“. Diese Stoffe können auf den Körper verheerende Auswirkungen haben, und die Vorräte an anderen wichtigen Hormonen, vor allem an Fortpflanzungshormonen, aufbrauchen.
- Umweltfaktoren – Hormone sind oft in vielen Lebensmitteln enthalten, die wir täglich zu uns nehmen. Mit der Zeit kann sich durch den Verzehr solcher Nahrungsmittel die Körperchemie verändern.
- Verschiedene Krankheiten – Ein hormonelles Ungleichgewicht kann durch eine Reihe von Krankheiten hervorgerufen werden. Normalerweise betreffen diese Krankheiten jene Drüsen und Organe, die zum endokrinen System gehören, das für die Hormonproduktion zuständig ist. Erkrankungen anderer lebenswichtiger Organe können allerdings ebenso Hormonschwankungen zur Folge haben.
Zusammenhang zwischen Migräne und Hormonschwankungen
Hormonschwankungen lösen neben Kopfschmerzen eine ganze Reihe von Symptomen aus. Das kann mehrere Gründe haben:
- Verminderte Östrogenwerte – Forscher gehen davon aus, dass das schrittweise erfolgende Absinken der Östrogenwerte ein deutliches Risiko mit sich bringt, dass eine Migräne entsteht. Frauen in den Wechseljahren bzw. danach sind daher eher gefährdet.
- Heißhunger – Wissenschaftler haben festgestellt, dass Hormonschwankungen oft Heißhunger hervorrufen können. Normalerweise handelt es sich dabei um Heißhunger auf Speisen, die äußerst salz- oder zuckerhaltig sind. Beide Stoffe sind dafür bekannt, Migräneattacken auszulösen.
- Schlaflosigkeit – Schlafstörungen gehören zu den gängigsten Symptomen von Hormonschwankungen. Häufiger Schlafmangel kann das Immunsystem schwächen und den Körper so anfälliger für viele Beschwerden machen, insbesondere für Migräne.
- Panikattacken – Wie bereits erwähnt, führt chronischer Stress oft zu einer Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol. Nehmen die Blutwerte an diesen Hormonen zu, kann dies zu störenden, oft sogar lähmenden Symptomen wie Migräne führen.
So vermeiden Sie das Problem
Hormonschwankungen sind bei den meisten Menschen irgendwann unvermeidlich. Medizinische Forscher betonen jedoch, dass Hormonschwankungen nicht zwangsläufig Migräne zur Folge haben müssen. Wenn auf einen möglichst ausgeglichenen Hormonhaushalt geachtet wird, kann dieser schmerzlichen Erkrankung, welche die Bewältigung des Alltags nur schwer möglich macht, durchaus vorgebeugt werden. Ein hormonelles Ungleichgewicht lässt sich mithilfe der folgenden natürlichen und, falls nötig, medizinischen Behandlungsmethoden verhindern:
Natürliche Behandlungsmethoden
- Sport – Körperliche Betätigung stärkt Muskeln und Knochen, und ist eine produktive und gefahrlose Methode, um Stress abzubauen. Zudem hilft regelmäßiger Sport, den Hormonhaushalt des Körpers im Gleichgewicht zu halten.
- Ausgewogene Ernährung – Eine hormonfreundliche Ernährung umfasst eine möglichst nährstoffreiche Kost mit reichlich gesunden Fetten, Eiweißen und Omega-3-Fettsäuren sowie möglichst geringen Mengen an ungesunden Fetten, Zucker, Salz und raffinierten Kohlenhydraten.
- Stress abbauen – Permanente Anspannung und Angst führen letztlich zu einem Körper, der mit Stresshormonen überladen ist. Ein entspannendes Hobby wie Atemübungen kann sich als wertvolles Mittel erweisen, um solche negativen Gefühle abzubauen. Schädliche Angewohnheiten wie Rauchen und starker Alkoholkonsum sollten wiederum vermieden werden, da sich diese Laster negativ auf die körperlichen Hormonspiegel auswirken.
- Genug Schlaf – Sieben bis neun Stunden erholsamer Schlaf pro Nacht sind nötig, damit der Körper ausgeruht und gesund ist. Diese Verschnaufpause ist unerlässlich, um eine erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen zu verhindern.
Medizinische Behandlungsmaßnahmen
- Medikamente – Sollten die Hormonschwankungen in irgendeiner Form krankheitsbedingt sein, können Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankung eingesetzt werden, um die Hormonwerte zu stabilisieren.
- Hormonersatztherapie – Menschen, die deutlich verminderten Hormonwerte aufweisen, haben die Möglichkeit, sich einer Hormonersatztherapie zu unterziehen. Obwohl diese relativ wirksam ist, birgt sie auch gewisse gesundheitliche Risiken. Entsprechend sollte eine solche Therapie nur nach Rückspräche mit dem Arzt erfolgen, und permanent durch diesen überwacht werden.