Ist Koffein Ihr ständiger Begleiter, um gut durch den Tag zu kommen? Wenn ja, sollten Sie bedenken, dass dieses Aufputschmittel erheblichen Einfluss auf den Hormonspiegel haben kann, insbesondere in fortgschrittenem Alter.
Allgemeines zu Koffein
Bei Koffein handelt es sich um eine natürlich vorkommende Substanz, die in vielen pflanzlichen Bestandteilen wie Kaffeebohnen, Kolanüssen, Teeblättern und Kakao vorkommt. Diese werden zur Herstellung beliebter Getränke und Nahrungsmittel wie Kaffee, Tee, Limonaden und Schokolade verwendet. Zudem wird die Substanz oft synthetisch hergestellt, und ist gängiger Inhaltsstoff rezeptfrei erhältlicher Medikamente wie Schmerz- und Aufputschmittel sowie bestimmter Erkältungspräparate.
Körperliche Auswirkungen
Koffein ist allgemein als anregend bekannt. Der Konsum kurbelt also oft gleich mehrere Körperfunktionen an, vor allem das zentrale Nerven- sowie das Herz-Kreislauf-System. Wer regelmäßig koffeinhaltige Produkte zu sich nimmt, ist oft auf diese angewiesen, um selbst einfachste Tätigkeiten ausüben zu können, und sei es nur, um morgens aufzustehen.
Mit der Zeit bzw. bei Konsum in hohen Mengen kann Koffein allerdings auch potentiell schädliche Nebenwirkungen haben. Der Stoff kann beunruhigende, oft sogar gefährliche körperliche Symptome wie Bluthochdruck, verstärkten Harndrang, erhöhten Puls, Verdauungsprobleme sowie psychische Symptome wie Panikattacken auslösen. Darüber hinaus kann er vorhandene Nieren-, Herz-Kreislauf-, Verdauungs- und psychische Probleme verschlimmern.
Koffein und der Hormonhaushalt
In der medizinischen Fachwelt ist man sich darin einig, dass der dauerhafte Konsum koffeinhaltiger Produkte tiefgreifende Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben kann.
Die HPA-Achse
Es wird vermutet, dass die Aufnahme von Koffein negative Auswirkungen auf die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse bzw. HPA-Achse haben kann, einem wichtigen Hormonsystem des Körpers. Hypothalamus, Hypophyse und Nebennierenrinden sind integrale Bestandteile des körpereigenen Hormonsystems, das den gesamten Hormonhaushalt steuert.
Vor allem die Nebennierenrinden sind hier betroffen. Der Konsum koffeinhaltiger Produkte fördert die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin durch die Nebennierenrinden. Diese Stoffe verringern nicht nur die Wirksamkeit anderer wichtiger Hormone, sie können mitunter auch Blutdruck und Puls erhöhen sowie Panikattacken auslösen.
Östrogenhaushalt
Eine Studie des National Institute of Health zeigte, dass mäßiger Koffeinkonsum bei asiatischen Frauen den Östrogenspiegel erhöhte. Bei den untersuchten weißen Frauen wiederum zeigten sich nur geringe Veränderungen im Hinblick auf die Blutwerte dieses wichtigen, weiblichen Geschlechtshormons.
Insulinwerte
Ein Forschungsprojekt in den frühen 2000er Jahren kam zu dem Ergebnis, dass ein verstärkter Konsum koffeinhaltiger Getränke negative Auswirkungen auf die Fähigkeit des Körpers haben kann, das wichtige Stoffwechselhormon Insulin zu verarbeiten. Die allesamt gesunden Versuchspersonen wurden dabei in zwei Gruppen aufgeteilt. Der einen Gruppe wurde ein Placebo verabreicht, der anderen wiederum drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht. Bei jener Gruppe, der Koffeinspritzen verabreicht wurden, zeigte sich eine um 15 Prozent verringerte Insulinempfindlichkeit als bei der Placebo-Gruppe.
Allerdings müssen weitere Studien durchgeführt werden, damit endgültige Schlussfolgerungen gezogen werden können. Diese Ergebnisse geben jedoch Anlass, den eigenen Koffeinkonsum zu überdenken und gegebenenfalls zu beschränken.
Alternativen zu koffeinhaltigen Getränken
Bei vielen Menschen, vor allem bei älteren Personen, kann ein dauerhafter Konsum koffeinhaltiger Produkte zahlreiche hormonelle Störungen und andere gesundheitliche Probleme herbeiführen oder verschlimmern.
Entsprechend raten Ärzte dazu, den Koffeingenuss deutlich zu reduzieren oder zu gesünderen Alternativen zu greifen:
- Wasser – Ernährungsexperten und Mediziner gehen davon aus, dass viele Fälle von Müdigkeit und Trägheit durch leichte bis mittlere Dehydrierung verursacht werden. Dem kann durch die Aufnahme von größeren Wassermengen entgegengewirkt werden.
- Vitamin B – Vitamin-B-haltige Lebensmittel stärken bekanntlich die Zellfunktion, verbessern die Leistungsfähigkeit des Gehirns und erhöhen die Konzentration roter Blutkörperchen. All diese Faktoren können die Energie genauso stark, wenn nicht sogar besser beeinflussen, als der Konsum koffeinhaltiger Produkte.
- Eiweiß – Eiweißhaltige Lebensmittel liefern oft den nötigen Energieschub. Proteine werden schnell verstoffwechselt, und stellen häufig eine gesündere und sicherere Alternative zu koffeinhaltigen Erzeugnissen dar.