Koffein ist eine häufig konsumierte Substanz, die erheblichen Einfluss auf den Cortisolspiegel des Körpers, und im Gegenzug auf die Symptome der Wechseljahre haben kann.
Allgemeines zu den Wechseljahren
Die Wechseljahre gelten in der Medizin eher als Lebensphase denn als Krankheit. Normalerweise durchlaufen bei Frauen zwischen Ende vierzig und Anfang fünfzig die Geschlechtsorgane einige natürliche Veränderungen, darunter auch ein rapides Nachlassen der Produktion von Sexualhormonen wie Östrogen und Progesteron.
Diese Vorgänge führen schließlich dazu, dass die monatliche Blutung zum Erliegen kommt, und die Frau nicht mehr dazu in der Lage ist, Kinder zu gebären. Darüber hinaus bringen diese körperlichen Veränderungen oft einige unangenehme körperliche und mentale Symptome mit sich, wie z.B. verstärktes Schwitzen, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, kognitive Probleme wie Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten, Scheidentrockenheit, eine verminderte Libido und Hautprobleme.
Koffein
Koffein ist allgemein für seine belebende Wirkung bekannt. Der Stoff findet sich in gängigen Lebensmitteln und Getränken wie Kaffee, Tee, Limonade und Schokolade. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die abhängig machen kann, und in hohen Mengen schädliche Auswirkungen auf den Körper hat.
Koffein und Wechseljahre: Die Verbindung
Wissenschaftliche Forschungen haben zu dem Ergebnis geführt, dass Koffein während der Menopause mit Vorsicht zu genießen ist.
Die Studie der Mayo Clinic
Die Mayo Clinic, eine berühmte, in Minnesota, USA ansässige medizinische Forschungseinrichtung, veröffentlichte 2014 die Ergebnisse einer Studie. Von 2005 bis 2011 sammelten Forscher Informationen, die aus ausführlichen Fragebögen über Lebensgewohnheiten und Wechseljahrsymptomen von über 2.500 Probandinnen gewonnen wurden.
Die Studienteilnehmerinnen wurden dabei in zwei Gruppen geteilt: Frauen, die koffeinhaltige Produkte konsumierten und jene, die auf Koffein verzichteten. Die Ergebnisse belegten, dass sich bei den Koffeinliebhaberinnen häufigere und schwerere Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche zeigten, vor allem nachts. Diese Probleme trugen oft indirekt zu häufigerer Schlaflosigkeit bei. Schlafmangel wiederum kann Menopause-Beschwerden verschlimmern, da es dadurch zu einer verstärkten Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin kommt.
Die Studie lieferte jedoch auch eine Kehrseite der Medaille: viele Probandinnen nämlich, bei denen sich die genannten negativen Auswirkungen bemerkbar machten, zeigten wiederum eine Verbesserung in puncto Reizbarkeit und kognitive Störungen.
Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass weitere Forschungen nötig sein, und diese Ergebnisse lediglich vorläufiger Natur seien. Sie glauben allerdings, dass diese Daten möglicherweise darauf hindeuten, dass Frauen in den Wechseljahren Koffein nur in Maßen zu sich nehmen, oder zumindest mit dem Arzt das Für und Wider abwägen sollten, um eine möglichst gute Entscheidung zu treffen.
Gesunde Alternativen zu Koffein
Für viele Menschen gehört das flüssige Gold Kaffee aufgrund seiner anregenden Wirkung einfach dazu, auch für Frauen in den Wechseljahren. Werden die Symptome der Menopause allerdings durch Koffeinkonsum verschlimmert, kann es sich lohnen, zu weniger koffeinhaltigen oder sogar koffeinfreien Alternativen zu greifen. Dazu zählen u.a. Zichorienwurzelkaffee, Vitamin-B-Präparate, Carob (Johannisbrot), Wasser, Maca und Pfefferminze.
Methoden zur Linderung wechseljahrbedingter Symptome
Zum Glück können Betroffene bei lästigen Symptomen wie nächtlichen Schweißausbrüchen, Hitzewallungen und Schlafstörungen Abhilfe schaffen, indem Sie folgende Punkte beachten:
- Leichte Kleidung – Luftigere Kleidung ist meist bequemer und trägt sich angenehmer als Bekleidung aus schweren Materialien. Dies kann Hitzewallungen vorbeugen.
- Ventilatoren – Die kühle Luft, die durch elektrische oder Deckenventilatoren entsteht, kann wohltuend wirken.
- Flüssigkeitszufuhr – Wasser hält frisch und wirkt Dehydrierung entgegen, was wiederum für besseren Schlaf sorgt.
- Konstanter Schlafrhythmus – Frauen in den Wechseljahren wird empfohlen, einen regelmäßigen Schlafrhythmus beizubehalten, und von diesem nicht abzuweichen. Solche Gewohnheiten trainieren den Körper darauf, einen präzisen Schlafzyklus zu verfolgen.
- Entspannendes Hobby vor dem Schlafengehen – Manchmal kann Schlaf durch ein beruhigendes Ritual vor dem Zubettgehen verbessert werden, wie z.B. Lesen, Musikhören oder etwas anderes, das Betroffene als entspannend empfinden.
- Verzicht auf Alkohol – Alkoholische Getränke sollten vor dem Schlafengehen vermieden werden. Auch wenn diese anfänglich einen beruhigenden Effekt haben, sollten Sie nicht vergessen, dass Alkohol harntreibend wirkt, und Sie deshalb nachts häufiger zur Toilette müssen.