Forscher sind der Ansicht, dass das Fortschreiten der Wechseljahre ein besserer Faktor als das bloße Alter ist, um zu bestimmen, wann eine Mammographie empfehlenswert ist.
Bei der Menopause bzw. den Wechseljahren handelt es sich weniger um eine Krankheit, als eine natürliche Phase im Leben einer Frau. Die Menopause tritt normalerweise mit Ende 40 bis Anfang 50 ein, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Geschlechtsorgane die Produktion von Hormonen, und eine Reihe weiterer Funktionen einstellen. Sobald der Prozess abgeschlossen ist, haben betroffene Frauen keine Menstruation mehr, und können keine Kinder mehr bekommen.
Symptome
Die Wechseljahre können zahlreiche körperliche und geistige Beschwerden hervorrufen. Zu den gängigen Symptomen gehören u.a. Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, nächtliche Schweißausbrüche, Hitzewallungen, vermehrtes Schwitzen, Scheidentrockenheit, und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
Stadien der Menopause
Die Menopause verläuft in vier Stadien: Prämenopause, Perimenopause, Menopause selbst, und Postmenopause.
- Prämenopause – Diese erste Anfangsphase der Wechseljahre können Frauen oft schon mit Mitte 30 erleben. Zu den gängigen Symptomen der Prämenopause zählen Wassereinlagerungen, Migräne, Stimmungsschwankungen und Gelenkschmerzen. In dieser Phase kann die Monatsblutung immer wieder schwanken, dennoch ist eine Schwangerschaft noch möglich.
- Perimenopause – In dieser Phase, den eigentlichen „Wechseljahren“, kommt es bei den Betroffenen zu einer abnehmenden Produktion und Ausschüttung von Sexual- und Fortpflanzungshormonen wie Östrogen und Progesteron. Normalerweise dauert diese Phase zwischen drei und fünf Jahren. Die betroffenen Frauen bekommen in dieser Zeit allerdings immer noch ihre Regelblutung, und können in dieser Phase noch schwanger werden.
- Menopause – Bei Betroffenen gilt diese Phase als dann gegeben, wenn mindestens ein Jahr lang keine Menstruation mehr stattgefunden hat. Während dieser Phase können die Symptome heftiger werden. Eine Befruchtung kann nicht mehr stattfinden.
- Postmenopause – Zu diesem Zeitpunkt ist die Menopause abgeschlossen, und die biologischen Veränderungen nicht wieder rückgängig zu machen. Betroffene leiden oft auch weiterhin an wechseljahrtypischen Symptomen.
Mammographie
Diese Untersuchung ist dazu da, um die Brüste und das innere Brustgewebe auf Anomalien wie beispielsweise Krebs zu überprüfen. Dabei wird der Busen der Patientin auf eine flache, glatte Oberfläche gelegt und zusammengedrückt. Sobald die Brüste in der gewünschten Position sind, werden mithilfe eines Röntgengeräts Aufnahmen gemacht. Mammographien gelten als wichtigstes Mittel zur Diagnose von Brustkrebs, da dadurch Tumore schon im Frühstadium erkannt werden können, wenn sie noch gar nicht sichtbar ist oder ertastbar sind.
Zusammenhang zwischen Menopause und Brustkrebs
Brustkrebs ist eine der häufigsten Krankheiten, von denen Frauen betroffen sind. Er kann in jedem Lebensalter ausbrechen, und ist oft erblich bedingt. Ärzte empfehlen Frauen, sich ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig auf Brustkrebs untersuchen zu lassen. Bei erblich vorbelasteten Frauen werden regelmäßige Untersuchungen schon früher empfohlen, oft sogar schon ab dem 20. Lebensjahr. Jüngste Forschungen zeigen allerdings, dass bei Frauen in den Wechseljahren der Menopause-Status ein besserer Anhaltspunkt dafür ist, ob eine Mammographie oder anderen Untersuchungen durchgeführt werden sollten, als das bloße Alter.
Ergebnisse der Studie
In einem 2015 im Journal of the American Medical Association (JAMA) erschienenen Artikel wurden die Ergebnisse einer Brustkrebsstudie diskutiert, die zwischen 1996 und 2012 durchgeführt wurde. Die Forscher untersuchten dabei über 15.000 Frauen zwischen 40 und 85 Jahren, bei denen im Verlaufe dieses über zehnjährigen Untersuchungszeitraums Brustkrebs diagnostiziert wurde, und betrachteten dabei mehrere Faktoren, um zu einem Ergebnis zu kommen, insbesondere den Menopause-Status.
Bei jeder Versuchsteilnehmerin wurden mindestens ein bis zwei Jahre vor der Diagnose Mammographien durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass bei Frauen in der Prämenopause, die nur alle paar Jahre untersucht wurden, wesentlich schwerere bösartige Tumore entdeckt wurden. Bei Versuchsteilnehmerinnen in derselben Kategorie, die jedes Jahr untersucht wurden, zeigten sich wesentlich günstigere Ergebnisse.
Das Forschungsteam untersuchte auch Frauen in der Postmenopause. Die Statistiken zeigten, dass die Anzahl der Diagnosen von bösartigem Krebs bei Versuchsteilnehmerinnen, die sich jedes Jahr bzw. nur alle paar Jahre einer Mammographie unterzogen, jeweils gleich war.
Die Organisatoren der Studie erinnern daran, dass die Forschungen noch immer im Gange seien, und deshalb bislang keine endgültigen Schlüsse gezogen werden könnten. Die Statistiken weisen jedoch darauf hin, dass der Menopause-Status ein ebenso guter Indikator dafür sei, ob eine Brustkrebsuntersuchung angebracht ist, wie das Alter, wenn nicht sogar ein besserer.