Forschungen haben ergeben, dass Überernährung im Säuglingsalter zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen bei Erwachsenen in der Lebensmitte, und im fortgeschrittenen Alter führen kann.
Was heißt Überernährung?
Von Mangelernährung haben die meisten schon gehört. Davon spricht man, wenn Menschen zu wenige wichtige Nährstoffe erhalten. Überernährung wiederum gilt als eine Facette der Mangelernährung. Überernährte Menschen nehmen zu viele Vitamine und Mineralstoffe auf. Ist diese Überversorgung chronisch oder zu stark ausgeprägt, kann es ebenfalls zu gesundheitlichen Störungen kommen.
Die Theorie
Wissenschaftler mutmaßen, dass Überernährung, vor allem im Säuglingsalter, zahlreiche Probleme mit sich bringt, die sich wiederum letztlich auf die Gesundheit auswirken. Überernährte Babys weisen ein erhöhtes Risiko auf, mehr Körperfett zu entwickeln, was wiederum zu Übergewicht führt. Darüber hinaus glauben Forscher, dass eine Überernährung bei Babys den Körper daran gewöhnen kann, überschüssige Kalorien zu verlangen, was sich während des Heranwachsens in schlechten Essgewohnheiten und Fettleibigkeit äußern kann. Zudem wird vermutet, dass Überernährung bei Babys ein Hormonungleichgewicht auslösen kann, das sich im Laufe des Lebens nur schwer beheben lässt.
Die Forschung
Forscher vertreten die These, dass überernährte Säuglinge eher Gefahr laufen, an Diabetes zu erkranken, eine Stoffwechselstörung, die dazu führt, dass die körpereigene Insulinproduktion stark schwankt. Bei Insulin handelt es sich um ein Hormon, das insbesondere bei der Verdauung von Zucker eine entscheidende Rolle spielt. Diabetiker müssen ständig ihren Blutzuckerspiegel überwachen. Sowohl erhöhte als auch zu niedrige Blutzuckerspiegel können für Diabetiker lebensbedrohliche Folgen haben.
In Anbetracht dieser Fakten und Hypothesen, untersuchte ein Forscherteam der Baylor University die Auswirkungen von Überernährung auf Labormäuse. Die Wissenschaftler verabreichten neugeborenen Mäusen über einen Zeitraum von drei Wochen übermäßig viele Nährstoffe, und stellten dabei fest, dass die Langerhans-Inseln, ein Teil der Bauchspeicheldrüse, der für seine Fähigkeit, Insulin und andere lebenswichtige Stoffe zu produzieren, bekannt ist, deutlich erkennbare strukturelle und genetische Veränderungen aufwies.
Die Wissenschaftler entschieden sich deshalb für die Untersuchung von Mäusen, da diese bekanntermaßen im Säuglingsalter überernährt werden, und mutmaßlich deshalb später im Leben Diabetes entwickeln. Die Forscher gehen davon aus, dass ähnliches potentiell auch auf menschliche Säuglinge zutrifft, und warnen deshalb Eltern davor, ihre Babys nach der Entbindung zu stark zu füttern.
Wie Sie für eine optimale Gesundheit sorgen
Natürlich ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, zu beweisen, dass man als Säugling zu viel gegessen hat. Wer allerdings an deutlichem Übergewicht leidet oder in der Kindheit an Hormonstörungen litt, zählt möglicherweise zu dieser Kategorie. In solchen Fällen sollten Betroffene bestimmte Vorkehrungen treffen, um ihre Gesundheit auch im fortgeschrittenen Alter aufrechtzuerhalten.
Um die Gesundheit zu verbessern, ist es wichtig, auf nährstoffreiche Lebensmittel zu setzen. Die richtige Kost im fortgeschrittenen Alter sollte vor allem aus Obst und Gemüse, magerem Fleisch, Fisch und Vollkornprodukten bestehen, mit Beschränkung oder völligem Verzicht auf Tiefkühlprodukte, Fertignahrung sowie Lebensmitteln mit übermäßigem Zucker-, Fett- und Salzgehalt.
Körperliche Betätigung ist für eine gute Gesundheit unerlässlich. Sport fördert den Muskelaufbau, regt Herz-Kreislauf-, Hormon- und Atemsystem an, und verbrennt überschüssiges Körperfett, was zu einer deutlichen Reduktion des Körpergewichts führen kann.
Ältere Menschen, die rauchen oder übermäßig viel Alkohol konsumieren, sollten sich diese Laster entweder völlig abgewöhnen, oder diese stark einschränken.
Schlaf ist für die geistige und körperliche Gesundheit enorm wichtig. Schlafmangel kann zu einer Schwächung des Immunsystems führen, was Betroffene wiederum anfälliger für eine Vielzahl von leichteren oder schwereren Krankheiten macht. Ein Schlafdefizit kann sich darüber hinaus auch schädlich auf kognitive Funktionen wie Gedächtnis und Konzentration auswirken.