Kann die Menopause den Alterungsprozess beschleunigen? Die Forschungsergebnisse liegen vor, und Wissenschaftlern zufolge lautet die Antwort: Ja. Erfahren Sie hier, was Sie tun können, um die Zeit nach der Perimenopause zurückzudrehen.
Was versteht man unter Perimenopause?
Die Perimenopause ist jener Zeitraum, bevor die Menstruation einer Frau 12 aufeinanderfolgende Monate ausbleibt. Jener Zeitpunkt, an dem die Regelblutung ein Jahr nicht mehr aufgetreten ist, wird als Menopause bezeichnet, und die Zeitspanne danach als Postmenopause.
Wie die Perimenopause den weiblichen Körper beeinflusst
Zu bestimmen, wann die Perimenopause vorbei ist, kann verwirrend sein. Vielen Frauen ist nicht bewusst, dass die Perimenopause Monate, und manchmal auch Jahre dauern kann, während der Körper seine Fortpflanzungsfunktionen abschaltet, und seine Energie auf andere Funktionen umlenkt.
Während dieser Zeit schwanken die wichtigsten reproduktiven Hormone Östrogen und Progesteron, manchmal bis hin zu unangenehmen Extremen. Dadurch können alle Arten von Symptomen hervorgerufen werden, von Schlaflosigkeit über Reizbarkeit, bis hin zu trockener Haut und Hitzewallungen.
Östrogen und Progesteron helfen dem weiblichen Körper, jung zu bleiben, indem sie das Gewebe mit Feuchtigkeit versorgen, die Stimmung stabilisieren, und das Immunsystem stärken. Wenn weniger Östrogen und Progesteron im Körper zirkulieren, trocknet das Gewebe aus, die Körpertemperatur steigt, Schlafzyklen werden unterbrochen, und das Immunsystem fängt an, mit all den gleichzeitigen Veränderungen zu kämpfen.
Welche Verbindung besteht zur vorzeitigen Alterung
Sie fragen sich vielleicht, wie Forscher erkennen, wann sich der Alterungsprozess beschleunigt. Wie ist das möglich, außer auf die Suche nach Falten zu gehen?
Die Daten, die erforderlich sind, um das Alterungstempo eines Menschen zu bestimmen, befinden sich in den Körperzellen. Wissenschaftler haben einen Weg gefunden, das Alter einer Zelle auszumachen, indem sie einen Biomarker namens Methylierung untersuchten, der in der menschlichen DNA enthalten ist.
Sie bezeichnen diesen Biomarker als „epigenetische Uhr“, da er verwendet werden kann, um Frauen zu vergleichen, die die Perimenopause in verschiedenen Altersstufen durchlaufen, und um festzustellen, welche Frau zuerst altert.
In einem kürzlich durchgeführten Forschungsprojekt, das 3.100 weibliche Erwachsene in der Postmenopause untersuchte, zeigten die epigenetischen Uhren der Teilnehmerinnen, dass Frauen, die früher in diese Phase eingetreten waren, um etwa 6 Prozent biologisch älter waren, als ihre Altersgenossinnen, die die Postmenopause später erreicht hatten.
Einfach ausgedrückt, bedeutet das, dass die Frauen in der Studie, die früher in die Postmenopause gekommen sind, biologisch gesehen bis zu einem Jahr älter sind als jene, bei denen dies später der Fall war.
Diese biologische Auswirkung war bei den Teilnehmerinnen der Untersuchung festzustellen, die eine natürliche frühe Postmenopause erlebten, sowie bei jenen, deren Eierstöcke operativ entfernt worden, und die künstlich in die Postmenopause eingetreten waren.
Wie steht es mit der Hormonersatztherapie?
Die Forscher interessierten sich auch dafür, wie eine Hormonersatztherapie (HRT) das biologische Alter der weiblichen Zellen in der Postmenopause beeinflussen kann. Was sie herausfanden, ergibt angesichts der Funktion und des Zwecks der HRT Sinn.
Frauen, die sich einer HRT unterzogen, um die Symptome der Peri- und Postmenopause zu lindern, waren biologisch jünger als ihre Altersgenossinnen, die sich gegen diese Behandlungsform entschieden.
Die Forscher gaben an, dass künftige Studien dazu beitragen könnten, herauszufinden, welche Art von HRT oder anderen Therapien den größten Einfluss auf die Verzögerung der biologischen Alterung während der Peri- und Postmenopause haben könnten.
Wie beschleunigt eine frühe Perimenopause die Alterung?
Die Perimenopause in jüngerem Alter entzieht dem Körper Östrogen und Progesteron, zwei Hormone, die eine wichtige Rolle für die Zell- und Gewebegesundheit, und für die Funktion des Immunsystems spielen.
Ein weiterer entscheidender und weniger bekannter Zusammenhang zwischen früh einsetzender Perimenopause und früher Alterung, ist die Störung der Schlafzyklen. Frauen in der Perimenopause berichten oft von Schlafstörungen und Schlaflosigkeit.
Die Medizin weiß seit einiger Zeit, dass eine ausreichende Menge und Qualität an Schlaf eine stärkende Wirkung auf den Körper hat. Schlafstörungen, die während der Perimenopause häufig aufgrund von Nachtschweiß und anderen Faktoren auftreten, können den Körper daran hindern, die notwendigen „Reparaturen“ durchzuführen.
In einer anderen Forschungsstudie mit 5.000 erwachsenen Teilnehmerinnen konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass Frauen mit Schlafstörungen biologisch älter waren, als ihre Altersgenossinnen, die eine gute Schlafqualität und -quantität aufwiesen.
Weitere Untersuchungen sind derzeit geplant, um die Verbindung zwischen Perimenopause und frühen Alterungsprozess zu erforschen.