Ein Mikroorganismus namens Streptococcus agalactiae, manchmal auch GBS abgekürzt, kann Gesundheitsprobleme bei älteren Menschen hervorrufen.
Was sind Gruppe-B-Streptokokken?
Bei Gruppe-B-Streptokokken handelt es sich um eine Bakterienart, die Körperinfektionen fördern kann. Normalerweise sind diese Bakterien, die sich vor allem im Vaginal- und Analbereich von gebärfähigen Frauen befinden, harmlos. Generell besitzen aber alle Menschen diese Bakterien in ihrem Verdauungstrakt. Säuglinge sind am häufigsten von Infektionen betroffen. Treten sie allerdings bei Erwachsenen auf, kann das schwerwiegende Folgen haben.
Ursachen
Eine Infektion durch diesen Bakterienstamm bei älteren Menschen kommt normalerweise durch ein geschwächtes Immunsystem zustande. Diese Menschen weisen meist schwere oder chronische Krankheiten wie Diabetes, Immunerkrankungen oder Krebs auf. Zusätzliche Risikofaktoren sind hohes Alter (über 65-Jährige sind am anfälligsten) sowie der Aufenthalt in einem Pflegeheim, da sich Infektionen in solchen Einrichtungen schneller ausbreiten.
Symptome
Rund 40 Prozent aller Fälle von Gruppe-B-Streptokokkeninfektionen treten bei älteren Menschen auf, etwa die Hälfte stirbt daran. Bei älteren Personen kann dieses Bakterium schwerwiegende systemische Infektionen auslösen. Dazu zählen:
- Lungenentzündung – Diese Erkrankung kann zu Atemproblemen, schwerem Husten, erhöhter Körpertemperatur, Schüttelfrost und Brustschmerzen führen.
- Bakteriämie – Bakterien geraten in die Blutbahn, und rufen dort Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Appetitlosigkeit und Kraftlosigkeit hervor.
- Hautkrankheiten – Infektionen von Haut und umliegendem Gewebe können zu Rötungen, Schwellungen, Juckreiz, Schmerzen und Eiteransammlung führen.
- Harnweginfektionen – Diese Infektionen treten dann auf, wenn Bakterien in den Harntrakt gelangen, und Organe wie Blase und Nieren befallen. Zu den damit verbundenen Symptomen gehören Probleme beim Wasserlassen, Blut im Urin, verminderter Harnausfluss, sowie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen.
- Knocheninfektionen – Manchmal können sich die Bakterien auch in den Knochen ausbreiten, und dort Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und eine eingeschränkte Beweglichkeit verursachen.
- Meningitis – In seltenen Fällen können Gruppe-B-Streptokokken auch eine Meningitis auslösen. Dabei handelt es sich um den Bakterienbefall des Gewebes, das Rückgrat und Gehirn bedeckt. Zu den damit verbundenen Symptomen gehören eine extrem erhöhte Körpertemperatur, starke Kopfschmerzen, verminderte kognitive Fähigkeiten, und manchmal auch Krampfanfälle.
Mögliche Komplikationen
Infektionen mit diesem Stamm erfordern oft aggressive Behandlungsmethoden, die lange Krankenhausaufenthalte, und umfangreiche Rehamaßnahmen nach sich ziehen. Zudem können sie in einer Blutvergiftung münden, die tödlich enden kann, wenn nicht sofort wirksame Maßnahmen ergriffen werden.
Diagnose
GBS wird meist durch Untersuchung von Körperflüssigkeiten wie Blut, Rückgratflüssigkeit oder Urin diagnostiziert. Sobald die Proben entnommen wurden, lassen aktive Infektionen bestimmte Kulturen entstehen, die wenige Tage nach der Entnahme sichtbar werden.
Mögliche Behandlungsmethoden
Eine entsprechende Therapie wird durch den Schweregrad der Infektion sowie der befallenen Körperstelle bestimmt. Die häufigste und direkteste Behandlungsmethode ist die Verabreichung bakterienabtötender Medikamente wie Antibiotika. Sollte sich die Krankheit jedoch auf Regionen wie Haut und Knochen ausgebreitet, und die Entstehung von Eiterherden verursacht haben, können chirurgische Eingriffe zur Beseitigung dieser Ansammlungen nötig sein.
Vorsorgemaßnahmen
Da diese Organismen im Körper der meisten Menschen vorhanden sind, kann es mitunter sehr schwer werden, bestimmte Fälle von GBS-Infektionen zu verhindern. Der Bakterienstamm befällt jedoch normalerweise keine Menschen, die sonst bei guter Gesundheit sind. Wer schwer krank ist, oder ein geschwächtes Immunsystem hat, sollte ganz besonders auf seine Gesundheit achten, und beim Auftreten aller möglichen infektionsartigen Symptomen sofort einen Arzt konsultieren.