Obwohl sich die als Sklerodermie bekannte Erkrankung mit dem Alter verschlimmern kann, lassen sich die physischen Auswirkungen der Krankheit gut bewerkstelligen. Zudem gibt es potenzielle Behandlungsoptionen, die betroffenen Menschen helfen könnten.
Sklerodermie: ein Überblick
An dieser seltenen Autoimmunerkrankung, die sich auf Haut und Bindegewebe auswirkt, leidet etwa 1 von 10.000 Frauen. Mit fortschreitender Störung wird das Gewebe härter, was zu zahlreichen unangenehmen, und möglicherweise schwerwiegenden Symptomen führt. Für gewöhnlich sind Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren betroffen. Obwohl die Krankheit angeboren sein kann, haben einige Patientinnen keine Vorgeschichte in der Familie. Darüber hinaus beschreiben Forscher, dass Sklerodermie bei bestimmten Indianerstämmen und bei afroamerikanischen Personen häufiger vorkommt.
Die Erkrankung lässt sich in zwei Hauptkategorien einteilen: zirkumskripte und systemische Sklerodermie. Bei Menschen, bei denen die zirkumskripte Form diagnostiziert wurde, treten in der Regel milde Symptome auf, die nur die Haut betreffen. Die systemische Form hingegen führt häufig zu schwereren Manifestationen, die zahlreiche Körpersysteme wie Herz-Kreislauf, Atmung, Verdauung und Harnwege beeinträchtigen können.
Ursachen
Weder Wissenschaftler noch Ärzte konnten bislang die genaue Ursache der Erkrankung feststellen. Mediziner gehen jedoch davon aus, dass genetische Defekte oder Umweltgifte auslösende Faktoren sein können. Die Krankheit entsteht aus einer körpereigenen Überproduktion einer Substanz, die als Kollagen bezeichnet wird.
Symptome
Das Auftreten und der Schweregrad spezifischer körperlicher Manifestationen hängen vom Typ der Störung und davon ab, wie weit sie fortgeschritten ist. Betroffene können bestimmte allgemeine Symptome wie Schwäche, Steifheit, Verkalkung der Haut und Verfärbungen bemerken. Jene, bei denen die systemische Form der Krankheit diagnostiziert wurde, können deutlichere Symptome beobachten, wie Schwellungen der Gliedmaßen, die durch Gefäßverengung verursacht werden, Herzrhythmusstörungen, Schluck- und Atemprobleme, Verdauungsstörungen, Mobilitätsschwierigkeiten, Zahnprobleme, sexuelle Störungen, und ein hormonelles Ungleichgewicht.
Diagnose
Ärzte benötigen möglicherweise etwas Zeit, um die Krankheit zu diagnostizieren. Das Leiden verursacht Symptome, die anderen Autoimmunerkrankungen ähneln, und wird daher oft erst nach gründlichen körperlichen Untersuchungen mit zahlreichen diagnostischen Tests festgestellt.
Wie der Alterungsprozess die Erkrankung verschlimmert
Der Alterungsprozess kann eine signifikante Rolle bei der Verschlimmerung der Symptome von Sklerodermie spielen. Mit zunehmendem Alter erleben Menschen oft Hautveränderungen und andere gesundheitliche Probleme. Ältere Personen, die an der systemischen Form der Erkrankung leiden, können ein höheres Risiko für schwere Komplikationen haben.
Sklerodermie behandlen
Es ist wichtig, zu wissen, dass die Krankheit derzeit nicht geheilt, jedoch behandelt werden kann. Spezifische Behandlungstechniken hängen von der Art der Erkrankung, dem Ausmaß, in dem sie bereits fortgeschritten ist, und vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Abhilfe können unter anderem folgende Maßnahmen schaffen:
- Medikamente – Abhängig von der Schwere der Erkrankung und den betroffenen Körperregionen, kann der Arzt Medikamente wie Immunsuppressiva, Kalziumkanalblocker, die die Bildung von Kalzium unter der Haut und in den Blutgefäßen hemmen, Medikamente gegen Bluthochdruck, und niedrig dosierte Steroide verschreiben, um Muskelschwund und -schwäche besonders im Herzen zu vermeiden.
- Den Lebensstil ändern – Eine gesunde Ernährung, die reich an Nährstoffen ist, und das Immunsystem stärkt, kann dazu beitragen, bestimmte Symptome in Schach zu halten. Darüber hinaus werden Betroffene angehalten, auf potenziell schädliche Gewohnheiten wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zu verzichten.
- Stress reduzieren – Es wird angenommen, dass erhebliche körperliche oder seelische Belastungen möglicherweise zu schweren Ausbrüchen der Krankheit führen. Obwohl es unmöglich ist, jeden Stressfaktor zu vermeiden, werden Patienten dazu aufgefordert, stressreduzierende Aktivitäten wie Atemübungen oder ein entspannendes Hobby zu betreiben.
- Sport – Ausreichende körperliche Betätigung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass bereits spröde Muskeln und Gewebe nicht so steif werden, dass sie ausfallen, wodurch die Mobilität der Betroffenen eingeschränkt wird. In manchen Fällen kann eine Physiotherapie angezeigt sein.
- Palliativmedizin – Für Menschen, die unter schweren Krankheitserscheinungen leiden, können einfache Dinge wie Atmen, Essen oder Gehen eine große Herausforderung darstellen. Diese Patienten benötigen möglicherweise medizinische Hilfe, um diese Funktionen auszuführen.