Mit zunehmendem Alter verändert sich auch unser Denkorgan in vielerlei Hinsicht. Generell haben diese Veränderungen eine eingeschränkte Hirnfunktion zur Folge.
Gedächtnisschwäche und eine reduzierte Denkfähigkeit sind oft eine Folge des Alterns, da das Gehirn schrumpft, und sich in einigen Aspekten verändert. Die gute Nachricht ist, dass es möglich ist, die negativen Folgen des Alterns auf die Denkfähigkeit durch die eigene Lebensweise zu beschränken.
Wie sich das Gehirn verändert
Je älter wir werden, desto mehr verändert sich auch schrittweise unser Gehirn. Es muss jedoch angemerkt werden, dass es sich dabei um „gutartige Gehirnveränderungen“ handelt, und nicht um Alzheimer oder Demenz. Diese Krankheiten können zu einem sehr raschen und oft verheerenden Verfall der Hirnfunktion führen. Die normalen, altersbedingten Gehirnveränderungen sind nicht ansatzweise so drastisch und schwerwiegend.
Körperliche Veränderungen
Sobald wir ein Alter von 40 Jahren erreicht haben, nimmt die Hirnmasse um rund fünf Prozent pro weiterem Lebensjahrzehnt ab, wobei die Verluste ab dem 70. Lebensjahr zunehmen. Es ist wichtig, zu verstehen, dass das Gehirn nicht in seiner Gesamtheit schrumpft, sondern nur bestimmte Teile.
Jene beiden Bereiche, die an Masse abnehmen, sind der Hippocampus und der Stirnlappen. Diese Bereiche dienen der Verarbeitung von Erinnerungen. Andere Areale des Gehirns, die für die allgemeine Denkfunktion zuständig sind, werden ebenfalls etwas kleiner.
Geistige Auswirkungen
Eine der größten Auswirkungen des Alters ist eine zunehmende Gedächtnisschwäche. Es wird immer schwieriger, neue Erinnerungen aufzubauen, während alte schwinden. Außerdem schwindet die Fähigkeit, sich an Wörter oder Sätze zu erinnern oder an Menschen und Orte. Auch Zahlen können eine Herausforderung darstellen.
Multitasking kann sich mit einem alternden Gehirn als zunehmend schwierig erweisen. Neben einer abnehmenden Fähigkeit, sich auf mehr als eine Aufgabe gleichzeitig zu konzentrieren, kann es auch immer komplizierter werden, sich allgemein zu konzentrieren.
Ein weiterer Bereich, bei dem sich unsere immer schwächer werdende Denkfunktion bemerkbare macht, ist die Fähigkeit, neue Dinge und Aufgaben zu erlernen. Es zeigt sich nämlich, dass jene Hirngegenden, die dafür zuständig sind, uns beim Lernen zu helfen, mit dem Alter schrumpfen, weswegen wir immer weniger in der Lage sind, neue Konzepte und Abläufe zu erlernen.
Diese Auswirkungen beginnen um das 40. Lebensjahr, machen sich aber in den meisten Fällen erst ab 60 wirklich bemerkbar. Es gibt keine in Stein gemeißelten Regeln darüber, wann und wie sehr sich Ihr Gehirn verändert, da das Altern bei jedem Menschen anders aussieht. Bei manchen macht es sich stärker bemerkbar, während andere dem Zahn der Zeit problemlos zu trotzen scheinen.
Wie Sie das Gehirn gesund halten
Die Forschung hat viel Mühe und zahllose Studien darin investiert, die Auswirkungen altersbedingten geistigen Verfalls zu beobachten, und mehrere Methoden gefunden, mit denen Sie Ihr Gehirn im Alter fit halten können. Es ist dabei wichtig, zu beachten, dass hier auch die Gene eine Rolle spielen: manche Menschen sind für altersbedingten geistigen Verfall anfälliger als andere. Forschungen zeigen jedoch einen klaren Zusammenhang zwischen bestimmten Verhaltensweisen und einer besseren Hirngesundheit im Alter.
Ernährung
Die Ernährung hat große Auswirkungen auf unsere geistige Gesundheit, wenn wir älter werden. Vor allem bestimmte Nährstoffe und Substanzen, die in Meeresfrüchten und Fisch enthalten sind, zeigen positive Effekte auf die Hirngesundheit. Der Verzehr von Fisch oder Meeresfrüchten mindestens einmal pro Monat kann sich über Jahrzehnte deutlich bemerkbar machen.
Eine Nährstoffverbindung namens Lutein, die in Spinat, Grünkohl, Avocados und Eiern enthalten ist, sorgt erwiesenermaßen für eine bessere Denkfunktion bei älteren Menschen. Der ausreichende Konsum luteinhaltiger Lebensmittel kann Ihre Chancen verbessern, auch im fortgeschrittenen Alter noch geistig auf der Höhe zu bleiben.
Sport
Studien zeigen, dass Menschen, die aktiv bleiben, und regelmäßig Sport treiben, eine bessere Denkfähigkeit und ein besseres Gedächtnis haben, als jene, die das nicht tun. Idealerweise sollten Sie jeden zweiten Tag Sport treiben, dabei sowohl aerobe als auch anaerobe Übungen machen, die mindestens 45 Minuten dauern.
Geistige Anregung
Eine weitere Methode, um altersbedingten mentalen Verfall abzuwehren, besteht darin, geistig Anregendes zu tun. Studien belegen, dass Menschen, die sich mit Kunst, Literatur, Musik und sonstigen intellektuellen Dingen befassen, im fortgeschrittenen Alter eine bessere Denkfähigkeit haben, als jene, die das nicht tun.
Ein Musikinstrument zu spielen, ist eine besonders gute Methode, um die Hirngesundheit im Alter zu stärken. Dadurch werden verschiedene Nervensysteme im Gehirn angeregt, miteinander auf komplexe Weise zusammenzuarbeiten, und das Denkorgan bleibt länger aktiv und gesund.