Die Wechseljahre markieren den Beginn eines neuen Kapitels im Leben einer Frau. Sie ziehen sich oft über Jahre hin, und sind durch drastische Veränderungen und Unregelmäßigkeiten im weiblichen Zyklus gekennzeichnet. Sie gelten erst dann als abgeschlossen, wenn die letzte Menstruation bereits ein Jahr her ist. Dieses unvermeidliche Schicksal begegnet Frauen meist im Alter zwischen 45 und 55 Jahren, wobei dies von Frau zu Frau unterschiedlich sein kann.
Die Fortpflanzungsfähigkeit ist zwar mit Abschluss der Wechseljahre nicht mehr gegeben, dafür lauern oft ganz neue, andere Hindernisse. Einige Frauen bemerken überhaupt keine unerwünschten Nebenwirkungen, während andere Hitzewallungen, Gewichtszunahme, dünnes Haar, Schlafstörungen, erschlaffendes Brustgewebe und eine ganze Reihe anderer Probleme erfahren (die sich auch nach Abschluss der Menopause hinziehen). Für die Millionen von Frauen, die an Endometriose leiden, ist diese Lebensphase noch viel einschneidender.
Welche Auswirkungen hat Endometriose auf die Wechseljahre?
Jede Frau, die schon einmal an merklichen Symptomen von Endometriose gelitten hat, wird zustimmen, dass diese Krankheit äußerst schmerzhaft ist. Endometriose tritt dann auf, wenn das Gewebe, das eigentlich das Innere der Gebärmutter auskleiden sollte, aus dieser hinauswuchert, und auf andere Bereiche des Körpers übergreift. Diese Gewebewucherungen können lähmende Schmerzen im Unterleib und unteren Rückenbereich verursachen, und die Menstruation noch schmerzhafter machen. Entzündungen, Gewebevernarbungen und Fruchtbarkeitsprobleme können ebenfalls die Folge von Endometriose sein.
Bislang ist zwar keine wirkliche Heilung der Krankheit möglich, allerdings verschwinden die Symptome meist mit Abschluss der Wechseljahre. Das ist allerdings nicht immer der Fall. Da keine Regelblutung mehr stattfindet, wuchert das Gebärmutterschleimhautgewebe zwar nicht mehr weiter, allerdings kann es aufgrund erfolgter Verletzungen immer noch zu großen Schmerzen kommen, bis diese Verletzungen abgeheilt oder durch chirurgische Eingriffe behoben werden.
Hormonersatztherapie – nicht immer eine Lösung
Um die unangenehmen Nebenwirkungen der Wechseljahre zu lindern, empfehlen Ärzte oft eine Hormonersatztherapie. Bei dieser Behandlungsform wird das Östrogen, dessen Konzentration durch die Wechseljahre abnimmt, künstlich ersetzt, um schwerwiegenden Symptomen wie Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und Stimmungsschwankungen entgegenzuwirken. Eine Hormonersatztherapie mag in vielen Fällen angebracht sein. Östrogen kann allerdings auch Endometriose auslösen. Verabreicht man dem Körper also mehr davon, können sich die Symptome der Endometriose weiter verschlimmern, und während der Periode dieselben gravierenden Symptome auftreten, die sich auch schon zuvor bemerkbar machten.
Behandlung von Endometriose während den Wechseljahren und danach
Zieht sich die Endometriose auch in die Zeit nach den Wechseljahren, ist sie zu weit fortgeschritten, und wird höchstwahrscheinlich chirurgisch behandelt werden müssen, um die Schmerzen zu lindern, die durch Verletzungen im Beckenbereich verursacht werden. Je länger mit der Behandlung gewartet wird, umso höher ist auch das Risiko bleibender Schäden. Mitunter kann einzig eine Totaloperation die gewünschte Linderung verschaffen.
Sollten Sie keinen Eingriff befürworten, gibt es noch andere Möglichkeiten, die Krankheit in den Griff zu bekommen. So können etwa Antidepressiva und andere Medikamente verschrieben werden, um Symptomen wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen zu begegnen. Auch eine Änderung der Lebensweise kann hilfreich sein. Meditation, Yoga oder andere sportliche Aktivitäten können ebenfalls Linderung verschaffen. Genug Schlaf, die ausreichende Zufuhr gesunder Fette, Vollkornprodukte, sowie von Obst und Gemüse können ebenfalls positiven Einfluss auf die Endometriose haben.