Am 24. Oktober 2018 hat die Arzneimittelaufsichtsbehörde der USA (FDA) einen neuen Diagnosetest zugelassen, der den Status der Wechseljahre bei Frauen definieren kann.
Wie die Wechseljahre bislang diagnostiziert wurden
Bislang haben Ärzte anhand von Symptomen der Patientin festgestellt, ob sie in den Wechseljahren ist. Bestimmte Blutuntersuchungen werden herangezogen, um genauer zu bestimmen, ob es sich tatsächlich um die Menopause handelt oder um eine Störung, deren Symptome sich ähneln.
Es werden auch die Blutwerte an follikelstimulierendem Hormon (FSH) gemessen, da die FSH-Werte während den Wechseljahren bekanntlich steigen. Zudem werden Östrogenwerte häufig untersucht, da sinkende Werte ein weiteres mögliches Anzeichen für die Menopause sind.
Eventuell kommt auch eine Untersuchung der Blutwerte an schilddrüsenstimulierendem Hormon (TSH) in Frage, um zu überprüfen, ob die Werte erhöht sind. Abnorme TSH-Werte können auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen, deren Symptome denen der Wechseljahre ähneln.
Neuer Test zur Diagnose der Wechseljahre
Der neue Test zur Einschätzung, wann eine Frau in die Wechseljahre kommt, ist deshalb so wichtig, da FSH- und Östrogenwerte keinen Hinweis auf den Zeitpunkt geben. Diese beiden Hormone schwanken während des Monatszyklus, und die Ergebnisse sind bei Frauen verfälscht, die die Pille nehmen oder eine Hormontherapie erhalten.
Die Ergebnisse des picoAMH-Elisa-Tests erlauben keine Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit einer Frau und können keine komplette klinische Untersuchung der Eierstockreserve bei jenen Frauen ersetzen, die fruchtbarkeitsfördernde Medikamente einnehmen oder dies vorhaben.
Ziel des picoAMH-Elisa-Tests besteht darin, die Blutwerte an Anti-Müller-Hormon (AMH) zu messen. Die AMH-Werte im Blut sind ein Anzeichen dafür, ob die letzte Menstruation bereits stattgefunden hat oder in naher Zukunft eintreten wird.
Der picoAMH-Elisa-Test wird von Ansh Lab unter der Handelsbezeichnung MenoCheck vertrieben.
Vertreter der Arzneimittelaufsichtsbehörde warnen Mediziner davor, die Testergebnisse nicht als endgültige Diagnose zu sehen, ohne sie mit weiteren Laboruntersuchungen und klinischen Einschätzungen zu kombinieren.
Es sollte auch darauf geachtet werden, dass Frauen, bei denen keine vollendete Menopause diagnostiziert wurde, nicht die Pille absetzen. Bei Frauen, bei denen es während den Wechseljahren zu unregelmäßigen Menstruationsblutungen kommt, besteht die Gefahr, dass ein mögliches Symptom von Gebärmutterhalskrebs ignoriert wird, in der Annahme, es handle sich bei der Blutung um ein Symptom der Wechseljahre.
Studien über den picoAMH-Elisa-Test
Die Arzneimittelaufsichtsbehörde der USA (FDA) veröffentlichte jüngst die Ergebnisse einer langjährigen Studie an Frauen im Alter zwischen 42 und 62 Jahren. Die darin enthaltenen Daten zeigten, dass der picoAMH-Elisa-Test die Werte an Anti-Müller-Hormon erfassen kann, und Rückschlüsse darauf erlaubt, ob eine Frau ihre letzte Periode schon hinter sich hatte oder ihr die Vollendung der Menopause in den nächsten fünf Jahren bevorsteht.
Die Phasen der Wechseljahre
Was Sie in den Wechseljahren erwartet
Während den Wechseljahren bzw. in der Perimenopause produzieren die weiblichen Eierstöcke schwankende Mengen an Östrogen und Gestagen. Verminderte Blutwerte dieser Hormone führen bei Frauen zu verringerter Knochendichte, wodurch Knochenbrüche wahrscheinlicher werden.
Eine weitere Folge des Absinkens der Östrogen- und Gestagenwerte in dieser Zeit ist eine Erhöhung der LDL-Cholesterinwerte (auch als „schlechtes Cholesterin“ bekannt). LDL wird deshalb als schlechtes Cholesterin bezeichnet, da es zur Verstopfung der Arterien beiträgt, und damit potentiell zu Herz-Kreislauferkrankungen.
Was sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre sind jene Zeit im Leben einer Frau, zu der die Menstruation unregelmäßiger wird und in Häufigkeit und Stärke schwankt, von kaum merklichen bis starken Blutungen in unregelmäßigen Abständen. Sind 12 Monate vergangen, ohne dass es zu einer Periode gekommen ist, gilt eine Frau als unfruchtbar und sie kann davon ausgehen, nicht mehr schwanger zu werden.
Während der Menopause wirken sich Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche, Reizbarkeit und Schlafprobleme neben der unregelmäßigen Periode unterschiedlich störend aus. Manche Frauen entscheiden sich für eine Hormonersatztherapie, um den Übergang in die Postmenopause zu erleichtern.
Die Phase nach den Wechseljahren
Frauen, die die Wechseljahre hinter sich haben und sich in der Postmenopause befinden, sollten mit ihrem Arzt besprechen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um Knochenbrüchigkeit bzw. Osteoporose und mögliche Herz-Kreislauferkrankungen zu verhindern. Knochenstärkende Medikamente, Kalzium- bzw. Magnesiumpräparate und bestimmte Hormonersatzpräparate gehören zu den möglichen Verschreibungen.
Jede menstruationsähnliche Blutung in dieser Phase ist ein mögliches Anzeichen für Gebärmutterhalspolypen bzw. -krebs oder Anomalien der Gebärmutterschleimhaut, die auf Uteruskrebs hinweisen. Durch den picoAMH-Elisa-Test während der Menopause können die nötigen Schritte unternommen werden, um solchen schwerwiegenden Krankheiten in späteren Jahren vorzubeugen.