Diabetes ist eine chronische Krankheit, von der mehr als 7 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Sie stellt Familien, die mit dieser Stoffwechselstörung konfrontiert sind, vor ungewollte Herausforderungen. Im Grunde genommen beeinträchtigt die Erkrankung die Fähigkeit des Körpers, auf seine Hormone zu reagieren, was wiederum den Stoffwechsel durcheinanderbringt. Infolgedessen werden Kohlenhydrate nicht normal verarbeitet, was zu permanenten Blutzuckerspitzen führt.
Neben diesen drastisch erhöhten Blutzuckerwerten tauchen noch zahlreiche andere gesundheitliche Probleme auf, die von den betroffenen Hormonen des Körpers wie Wachstumshormon, Insulin und Cortisol verursacht werden (um nur einige zu nennen). Aus diesem Grund ist es wichtig, über Diabetes und darüber, wie sich dieser auf den alternden Hormonhaushalt auswirkt, Bescheid zu wissen.
Die Ursachen
Die drei Arten von Diabetes (Typ I, Typ II, Schwangerschaftsdiabetes) können verschiedene Ursachen haben:
- Nebenwirkungen einiger Medikamente
- Niedrige Testosteronwerte bei Männern
- Alterungsprozess
- Blutdruckprobleme
- Problematische Cholesterinwerte
- Bewegungsmangel
- Übergewicht bzw. Fettleibigkeit
- Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
- Erbliche Vorbelastung
- Insulinresistenz
Auswirkungen auf die jeweiligen Hormone
Insulin – Ist zuständig für das Ausgleichen des Blutzuckerspiegels. Beta-Zellen setzen nach jeder Mahlzeit Insulin frei, das sich dann an die Fettzellen zum Zwecke der Zucker (=Energie)-Absorption anheftet. Diabetes verhindert eine normale Produktion von Insulin, was zu einem Krankheitsbild führt, das als Insulinresistenz bekannt ist.
Glukagon – Verantwortlich für die Leberfunktion, genau genommen, für die Herstellung von Glukose und Ketonen. Normalerweise wird dieses Hormon zwischen den Mahlzeiten und während des Schlafs produziert, und spielt eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung von Zucker- und Energiespiegeln. Bei Diabetes wiederum steigen die Glukagonwerte während den Mahlzeiten an, und gehen nach dem Essen in die Höhe, was das genaue Gegenteil der normalen Hormonfunktion darstellt.
GLP-1 (glukagonähnliches Peptid 1), GIP (glukoseabhängiges insulinotropes Peptid) und Amylin – Diese inkretinen Hormone werden während der Mahlzeiten aus dem Darm freigesetzt, um den Insulinspiegel zu kontrollieren, wobei die Ausschüttung bei abnehmender Glukagonfreisetzung erfolgt. Jene Geschwindigkeit, mit der die Nahrung den Magen verlässt, wird durch diese Hormone ebenfalls reduziert, wodurch wiederum das Ankommen des Sättigungssignals im Gehirn beeinflusst wird. Bei Diabetikern kommt es zu hormonellen Fehlfunktionen, da Glukagon nicht reduziert werden kann, und so der Blutzuckerspiegel steigt.
Epinephrin (Adrenalin) – Ein Hormon, das ebenfalls den Blutzuckerspiegel reguliert und bei allen Arten dieser Krankheit beeinträchtigt wird. Epinephrin trägt zur Zerlegung von Fettzellen auf ihrem Weg in die Leber bei.
Cortisol – Ist ein steroides Hormon, das eine wichtige Rolle bei der Insulinverarbeitung spielt und dabei, Muskeln und Fettzellen dagegen resistent zu machen sowie die Glukoseproduktion in der Leber zu unterstützen. Diabetiker zu sein, bedeutet, dass Sie erhöhte Mengen an Insulin einnehmen müssen, um Ihre Blutzuckerwerte im Normalbereich zu halten.
Menschliches Wachstumshormon – Ähnlich wie Cortisol, da es die Wirkung von Insulin auf Muskeln und Fettzellen blockt. Es wird von der Hirnanhangdrüse freigesetzt.
Hormonell bedingte Symptome
Diabetes führt zu Insulinresistenz und zu Hormonschwankungen. Dabei kann es zu einer ganzen Reihe von Symptomen kommen, welche die Gesundheit weiter verschlechtern, da es an Energiequellen mangelt. Dazu zählen:
- Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfälle
- Niedriger Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie)
- Nervenschädigungen (diabetische Neuropathie)
- Nierenerkrankungen
- Fußprobleme
- Augenerkrankungen
- Erkrankungen des Zahnfleischs und andere Zahnprobleme
- Sexuelle Probleme und Blasenstörungen
- Depressionen
- Krebs
- Demenz
- Schlafapnoe
Behandlungsmöglichkeiten
Synthetisches Insulin ist integraler Bestandteil der Behandlung, und geht oft mit einem gründlich geplanten Sport- und Ernährungsplan einher. Darüber hinaus ist es wichtig, zusammen mit dem Arzt herauszufinden, welche Therapiemethode für Sie die beste ist.
Typ I
Die Behandlung umfasst die Verabreichung von Insulin mehrmals pro Tag sowie während den Mahlzeiten. Insulinpumpen sind ebenfalls eine Möglichkeit.
Typ 2
Neben der Verabreichung von synthetischem Insulin, müssen Menschen, die an dieser Form von Diabetes leiden, vorsichtig vorgehen, wenn es um Ernährung und Sport geht. Bestimmte Medikamente können ebenfalls dabei helfen, Diabetes in den Griff zu bekommen.
Schwangerschaftsdiabetes
Diese Art von Diabetes wird durch Insulinverabreichung über einen der folgenden Wege behandelt:
- Spritze
- Stift
- Pumpe
- Inhalator
- Injektionsport
- Impfpistole
Zu den anderen Behandlungsmethoden zählen:
- Bariatrische bzw. Adipositaschirurgie
- Künstliche Bauchspeicheldrüse
- Pankreas- oder Inselzelltransplantation