Sport ist eine der besten Maßnahmen, die Sie für Ihre Gesundheit und Ihren Körper ergreifen können. Viele Menschen treiben Sport, um in Form zu bleiben, ihr Wohlbefinden zu verbessern, oder um sich zu entspannen, und Dampf abzulassen. Auch das Risiko chronischer Erkrankungen wird durch Bewegung reduziert. Manche glauben jedoch, dass Sport nicht immer das beste Mittel für Frauen ist, die in die Menopause kommen.
Die weiblichen Wechseljahre setzten für gewöhnlich zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr ein. Bei manchen Frauen können die Symptome aber schon viel früher auftreten.
Gibt es einen Zusammenhang?
Derzeit ist eine Debatte darüber im Gange, ob es einen Zusammenhang zwischen vorzeitigen Wechseljahren und Sport gibt. Es existieren Studien, die Argumente beider Seiten stützen, aber auch jene, die nahelegen, dass es überhaupt keine Verbindung gibt. Dieser Artikel soll alle Studien in Bezug auf diese Frage näher beleuchten.
Sport kann helfen, das Einsetzen der Wechseljahre hinauszuzögern
Einige Studien deuten an, dass Sport einer der besten Wege sei, um das Einsetzen der Wechseljahre hinauszuzögern. Körperliche Ertüchtigung hilft, den Hormonhaushalt zu regulieren, und den Körperfettanteil im Normalbereich zu halten. Wie bei den meisten Dingen im Leben, ist weniger jedoch mehr. Es ist wichtig, moderat zu trainieren, und nicht in Extreme zu verfallen.
Verschiedene Studien fanden heraus, dass Frauen, die täglich trainieren, tendentiell später in die Wechseljahre kommen. Dies legt entsprechend nahe, dass körperliche Aktivität nicht zu einer verfrühten Menopause führt, sondern sie eher nach hinten verschiebt.
Weitere Studien zeigen, dass Frauen, die Sport treiben, häufiger einen unregelmäßigen Zyklus haben, was wiederum zu einem späteren Einsetzen der Wechseljahre führen könnte.
Sport ist möglicherweise an verfrühten Wechseljahren schuld
Andere Forschungen stellten fest, dass es einen Zusammenhang zwischen extremem und langem Sport und einer vorzeitigen Menopause gibt. Sie kamen dabei zu dem Ergebnis, das fünf oder mehr Stunden Sport pro Woche zu einer verfrühten Menopause führen können. Dies ist auf das Hormonungleichgewicht zurückzuführen, das übermäßiges Trainieren erzeugt. Diese hormonelle Imbalance kann zu unregelmäßigem Eisprung und möglicherweise auch zu einem verfrühten Aufbrauch bestimmter Hormone führen.
Einige Frauen geben an, dass sie intensive Trainingseinheiten anstrengender empfanden, sobald die Wechseljahre näher rückten. Dies kann mit einem stressigen Lebensstil sowie den Veränderungen im Hormonhaushalt zusammenhängen, die mit der Menopause einhergehen, und den Cortisolspiegel in die Höhe treiben. Diese Zunahme kann auch zu vermehrten Entzündungen und Gelenkproblemen im Körper führen.
Eine japanische Studie belegt, dass Frauen, die viel Zeit mit Sport verbringen, und sich herzfreundlich ernähren, ebenfalls früher in die Wechseljahre kommen. Die Studie beobachtete dabei mehr als 3.100 Frauen vor der Menopause über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren. Jene Frauen, die viel Sport trieben, rund acht bis zehn Stunden pro Woche, zeigten dabei eine um 17 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, die Wechseljahre früher zu erreichen.
Möglicherweise gibt es überhaupt keine Verbindung zwischen Sport und frühen Wechseljahren
Studien zeigen, dass bei einer Untersuchung von 107.000 Frauen über 20 Jahre nur 2.786 auf natürlichem Weg in die Wechseljahre kamen, bevor sie 45 wurden. Die Studie entdeckte keinen deutlichen Unterschied beim Risiko einer verfrühten Menopause zwischen Frauen, die angaben, weniger als drei Stunden pro Woche Sport zu treiben und jenen, die zu Protokoll gaben, 42 oder mehr Stunden pro Woche zu trainieren. Es wurde kein Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität in allen Altersklassen und einer verfrühten, natürlichen Menopause festgestellt. Die Studie legte nahe, dass Umweltfaktoren eher für ein vorzeitiges Einsetzen der Wechseljahre verantwortlich sind.
Fazit
Es gibt zwar zahlreiche Studien, die Argumente für beide Seiten liefern, allerdings kann man abschließend feststellen, dass die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo in der Mitte liegt. Körperliche Aktivität und Sport haben erwiesenermaßen eine Reihe von Vorteilen für Körper und Geist. Es wird wohl das Beste sein, ein gewisses gesundes Maß an körperlicher Betätigung in den Alltag zu integrieren. Wie bei vielem im Leben, kann auch zu intensives und langes Training oft mehr schaden, als nutzen. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass jede Frau anders ist, und die Wechseljahre auf individuelle Weise erlebt. Was bei einer Frau funktioniert, funktioniert nicht zwangsläufig auch bei allen anderen.