Die Wechseljahre sorgen für viele verschiedene Veränderungen im Körper, unter anderem auch für Haarausfall. In dieser Zeit kommt es statistisch gesehen bei 40% aller Frauen zu Haarausfall oder einer Verdünnung des Haars. Dies kann sowohl vor, während oder nach der Menopause der Fall sein. Oftmals ist Haarausfall eine der ersten Nebenwirkungen, die Frauen während der Wechseljahre bemerken. Haarausfall oder dünner werdendes Haar kann Frauen deprimieren, und negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl, die eigene Weiblichkeit und Sexualität haben.
Ursachen
Studien zeigen, dass Haarausfall während der Wechseljahre auf sinkende Östrogen- und Progesteronwerte, Stress, Mangelernährung und Schilddrüsenstörungen zurückzuführen ist. Die dadurch entstehenden hormonellen Veränderungen können Ausdünnung, Schädigung sowie Ausfallen der Haare verursachen. Dass Haare ausfallen, gehört zum Leben dazu, allerdings sollten es keine großen Mengen pro Tag sein. Jedes einzelne Haar hat eine Lebensdauer von etwa ein bis drei Jahren. Ein Verlust von rund 100 Haaren pro Tag gilt dabei noch als normal. Nimmt der Haarausfall jedoch größere Ausmaße an, ist es an der Zeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, und die entstandenen Veränderungen und Schäden an den Haaren zu behandeln.
Natürliche Methoden
Es gibt zahlreiche natürliche Methoden, die Sie ausprobieren können, um für gesunde Haare zu sorgen. Viele dieser Methoden zielen darauf ab, den Hormonhaushalt während der Wechseljahre wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
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Eine ausgewogene Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fetten und vielen Mineralstoffen und Vitaminen kann dabei helfen, Haarausfall zu stoppen. Sie sollten möglichst viele Nahrungsmittel zu sich nehmen, die das Haarwachstum fördern, und das Haar kräftigen.
- Omega-3- und Aminosäuren – Kürbiskerne, Rapsöl, Fischöl und Sonnenblumenkerne
- Biotin – Eier und Linsen
- B-Vitamine – Eier, Vollkornprodukte, rotes Fleisch, Geflügel und Nährhefe
- Selen – Nüsse
- Vitamin A und C – grünes Blattgemüse und Karotten
- Folsäure – Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Pintobohnen und Linsen
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Nehmen Sie täglich Multivitaminpräparate
Sie können einem möglichen Mangel an Proteinen oder Mineralstoffen durch Multivitaminpräparate oder sonstige Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen.
- Biotin, Zink, Nachtkerzen- und Leinöl können das Haarwachstum fördern.
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Regelmäßiger Sport
Regelmäßige Bewegung wird Ihnen dabei helfen, die Hormone während der Wechseljahre ins Gleichgewicht zu bringen. Dadurch kann sich auch Haarausfall und Haarausdünnung verbessern.
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Vermeiden Sie Hitzeeinwirkung
Versuchen Sie, auf Fön, Glätteisen oder Haarverlängerungen zu verzichten, da das Haar auf diese Weise geschädigt oder ausgetrocknet wird. Vermeiden Sie es auch, Ihr Haar mit Gummibändern zusammenzubinden, da es so leicht brechen kann. Zudem sollten Sie Ihr Haar nicht täglich waschen, da dies zu Haarausfall führen kann. Geben Sie lieber den natürlichen Ölen, die sich in Ihrem Haar befinden, genug Zeit, sich aufzubauen. Diese sind dazu da, Ihre Haare kräftig und gesund zu halten.
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Vermeiden Sie Stress
Indem Sie stressreduzierende Aktivitäten wie Yoga oder Meditation betreiben, können Sie Ihre Hormone ins Gleichgewicht bringen, und so Haarausfall vermeiden.
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Trinken Sie täglich 8 bis 10 Gläser Wasser
Es ist wichtig, ausreichend hydriert zu bleiben, um Ihren Haarwurzeln die nötige Kraft zu verleihen. Gleichzeitig tun Sie dabei auch etwas für die Gesundheit Ihrer Haut, und Ihren Blutkreislauf.
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Greifen Sie zu nährstoffreichen Haarpflegeprodukten
Wählen Sie möglichst Shampoos, Conditioner und Haarmasken, die dazu gedacht sind, Ihr Haar zu stärken, und gut zu nähren. Es gibt spezielle Produkte, die für trockenes und geschädigtes Haar geeignet sind, und die dem Haar die nötige Pflege zukommen lassen, damit es gesund wird.
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Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel
Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel wie Grüntee-Extrakt können dabei helfen, Haarausfall entgegenzuwirken.
Behandlungsmethoden
Wenn Sie an Haarausfall oder Haarausdünnung leiden, gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die zur Verfügung stehen:
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Hormontherapie
Ärzte können Androgene oder Östrogene verschreiben, um den Hormonhaushalt auszugleichen. Auch Verhütungsmittel können im Rahmen einer Hormontherapie helfen, um jene Hormone, die hinter dem Haarausfall stecken, zu kontrollieren, und auszugleichen.
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Medikamente
Minoxidil wird schon seit Längerem zur Behandlung von Haarausfall bei Männern eingesetzt. Der Schaum wird auch dazu verwendet, das Haarwachstum bei Frauen zu fördern, und Ausdünnung zu bekämpfen.
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Thrombozytenreiche Plasmainjektionen
Bei diesen Injektionen handelt es sich um eine medizinische Behandlungsmethode in drei Schritten, bei der dem Patienten Blut entnommen, dieses behandelt, und anschließend in den Haarschopf injiziert wird. Dadurch soll das Haarwachstum natürlich angeregt, und die Durchblutung der Haarwurzeln verbessert werden.
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Low-Level-Lasertherapie
Studien zeigen, dass die Low-Level-Lasertherapie dabei helfen kann, Haarausfall zu lindern. Dabei wird ein kammähnlicher Laser über den Haarschopf gestrichen, um das Haarwachstum zu fördern. Der Laser stimuliert die Haarfolikel, was wiederum das Haarwachstum an der Wurzel anregt.
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Sonstige wachstumsfördernde Mittel
Rezeptfrei erhältliche Mittel wie Regaine können ebenfalls zur Behandlung von Haarausfall eingesetzt werden. Damit Mittel dieser Art langfristigen Erfolg zeigen, müssen Sie darauf achten, sie regelmäßig und durchgehend aufzutragen.
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Bioidentische Hormonersatztherapie (BHRT)
Bei dieser Behandlung werden im Körper fehlende Hormone wie Östrogen ersetzt, und die im Körper aufgrund der Menopause vorhandene Menge an Testosteron reduziert. Die Behandlungsmethode hilft dabei, die Ursache des Haarausfalls zu beseitigen, indem die aus dem Gleichgewicht geratenen Hormone wieder in Balance kommen.