Die Menopause, nicht umsonst meist „Wechseljahre“ genannt, ist ein äußerst wichtiger Zeitpunkt im Leben einer Frau. Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem es zu schwankenden Hormonspiegeln und einer abnehmenden Fruchtbarkeit kommt. Es gibt viele Gründe, warum sich einige Frauen einer Hormontherapie unterziehen, um das abnehmende Östrogen zu ersetzen. Hier ist unser Ratgeber zu den Wechseljahren.
Was in den Wechseljahren geschieht
Die Menstruation erfolgt, wenn eine Eizelle einmal pro Monat von den Eierstöcken freigesetzt wird, und es zu keiner Einnistung in der Gebärmutterschleimhaut kommt. Die Hirnanhangdrüse setzt follikelstimulierendes Hormon (FSH) und luteinisierendes Hormon (LH) frei. Daraufhin schütten die Ovarien ein Hormon aus, das unter dem Namen Östrogen bekannt ist, um den FSH-Spiegel zu regulieren und sicherzustellen, dass nur eine Eizelle pro Menstruationszyklus heranreift.
Durch das Altern der Eierstöcke können FSH und LH die weiblichen Geschlechtshormone nicht mehr regulieren. Dieser natürliche Abfall führt zur Menopause, also jenem Zustand, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Menstruation komplett zum Erliegen kommt. Kurz vor der Menopause kommt es bei Frauen meist zu unregelmäßigen Monatsblutungen.
Der genaue Zeitpunkt, zu dem die Wechseljahre einsetzen, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Bei manchen Frauen kommt es zu einer verfrühten Menopause, die bereits vor dem 40. Lebensjahr eintritt. Gründe dafür sind etwa ein Versagen der Eierstöcke, die chirurgische Entfernung der Ovarien (Oophorektomie) oder eine Schädigung der Eierstöcke durch Chemo- oder Strahlentherapie. Frauen, bei denen eine erbliche Vorbelastung für Krebs an den Fortpflanzungsorganen besteht, entscheiden sich oft zu einer Entfernung der spezifischen Organe, die vom Krebsrisiko betroffen sind, oder aber zu einer radikalen Hysterektomie bzw. Ausräumung der Gebärmutter.
Die Rolle von Östrogen
Dieses Hormon spielt eine entscheidende Rolle bei der Herausbildung der weiblichen sekundären Geschlechtsmerkmale (Brüste, Hüften, Scham- und Achselbehaarung) sowie bei der Regulierung des Menstruationszyklus. Östrogen ist dabei ein Sammelbegriff für drei verwandte weibliche Sexualhormone: Östrogen, Estradiol und Estriol. All diese werden von den Eierstöcken hergestellt. Im Falle einer Schwangerschaft setzt die Plazenta Estriol frei, um die Milchbildung und andere Veränderungen in den Brüsten anzuregen.
Östrogen ist zudem äußerst wichtig für:
- Blutgerinnung
- Gesundheit und Feuchtigkeit der Scheide
- Knochenbau und -neubildung
- Haut, Haar, Schleimhäute und Beckenbodenmuskulatur
- Stimmung
- Gedächtnis
- Senkung des Risikos für Eierstockzysten
- Senkung des Risikos für Leberfibrose
- Senkung des Risikos für Herzerkrankungen
- Schutz gegen Gebärmutterkrebs
Symptome der Wechseljahre
Die üblichen Symptome der Wechseljahre umfassen Depression, Osteoporose, Scheidentrockenheit und -atrophie, Müdigkeit, schwindende Libido, nächtliche Schweißausbrüche, Schlafprobleme, Gedächtnislücken und Hitzewallungen. Zudem kommt es häufig zu körperlichen Veränderungen wie Gelenkschmerzen sowie zur Verdünnung und Austrocknung von Haut und Haaren.
Hormontherapie
Die Linderung der unangenehmen und störenden Symptome der Wechseljahre ist die Hauptmotivation für Frauen, sich einer Hormonbehandlung zu unterziehen. Normalerweise erfolgt diese durch eine Verabreichung einer Kombination aus Östrogen und Gestagen. Deswegen kann es bei der Hormonbehandlung zu einem leichten Ansteigen des Risikos für Blutgerinnsel und Schlaganfälle, teilweise auch von Herzerkrankungen und Brustkrebs kommen. Den Symptomen der Wechseljahre kann aber hauptsächlich mithilfe von Östrogen begegnet werden. Frauen, bei denen die Eierstöcke oder Gebärmutter entfernt wurden, können sich allein auf dieses Hormon verlassen, und es ist auch wesentlich sicherer, so zu verfahren.
Ob sich die Frau einer Hormonersatztherapie unterziehen sollte, hängt von den eigenen Symptomen oder gesundheitlichen Problemen ab. Die Hormonbehandlung kann zwar dazu eingesetzt werden, um Hormonschwankungen während den Wechseljahren auszugleichen, birgt aber auch einige Risiken. Es existieren unterschiedliche Verabreichungsmethoden und Dosierungsempfehlungen, um den größtmöglichen Nutzen einer Hormonbehandlung bei der geringstmöglichen Zahl von verabreichten Hormonen zu garantieren. Diese Behandlungsart ist zwar die wirksamste Art, um die Symptome der Wechseljahre in den Griff zu bekommen, allerdings können manche Beschwerden auch durch eine Änderung der Lebensweise, wie z.B. mehr Bewegung und eine gesunde Ernährung gelindert werden. Die Entscheidung für oder gegen eine Hormonbehandlung ist sehr persönlich und abhängig von der jeweiligen Frau.