Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, steigt ihr Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln. Dies ist vor allem auf einen veränderten Hormonspiegel und bestimmte Lebensgewohnheiten zurückzuführen.
Das Risiko einer Herzerkrankung nach den Wechseljahren
Frauen besitzen drei Arten von Östrogen: Estradiol, Estriol und Estron. Nach den Wechseljahren fallen die Estradiolwerte. Dadurch ändert sich die Menge der Estradiol- und Testosteronwerte im weiblichen Blutkreislauf. Diese Veränderung des Hormonspiegels ist verbunden mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten in der Postmenopause. Frauen, die nach den Wechseljahren natürlich höhere Estradiolwerte aufweisen, weisen statistisch gesehen eine geringere Gefahr auf, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln.
Die Menopause ist eine natürliche Phase im Leben einer Frau. Wann sie beginnt, wird entscheidend von genetischen Faktoren bestimmt. Das erhöhte Risiko, ein kardiovaskuläres Leiden zu entwickeln, kann jedoch durch Änderungen der Lebensgewohnheiten reduziert werden.
Studien zeigen, dass eine Hormonersatztherapie (HET) keine geeignete Behandlungsform ist, um das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern. Tatsächlich kann sie das Risiko sogar vergrößern. Die Kurzzeitbehandlung mithilfe einer Hormonersatztherapie kann zwar bestimmte Symptome der Wechseljahre lindern, etwa Hitzewallungen und Scheidentrockenheit, jedoch nicht das Risiko für Herzerkrankungen senken.
Wichtige Vorsorgemaßnahmen
Verzicht auf Nikotin
Falls Sie rauchen, geben Sie dieses Laster auf. Nikotinkonsum wird generell mit einem einem höheren Risiko für die Entwicklung von Herzerkrankungen assoziiert. Das gilt vor allem für Langzeitraucher. Wird der Nikotinkonsum weiterhin betrieben, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für derartige gesundheitliche Probleme beim Eintritt in die Wechseljahre.
Ernährung
Etwa zur Zeit der Menopause kann es bei der Frau zu einer Veränderung der Blutfettwerte kommen, was häufig dazu führt, dass die Werte der schlechten Cholesterine in die Höhe gehen. Auch Bluthochdruck kommt mit steigendem Alter öfter vor. Hohe Blutfettwerte und Bluthochdruck führen zu einem stark erhöhten Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Laut der American Heart Association sollte eine gesunde Ernährung aus viel frischem Obst und Gemüse bestehen. Vermeiden oder beschränken Sie die Aufnahme von weißem Zucker und Mehl. Essen Sie stattdessen Vollkorn- und fettarme Milchprodukte. Nehmen Sie wenig Salz und gesättigte Fette zu sich, und verzichten Sie weitgehend auf verarbeitete Lebensmittel. Was Eiweiß betrifft, greifen Sie zu Fisch und Geflügel ohne Haut.
Bewegung
Sorgen Sie für mindestens 30 Minuten aerobe Bewegung pro Tag. Gute Beispiele hierfür sind zügiges Walking, Schwimmen und das Fahren auf einem Ergometer. Dabei müssen Sie nicht außer Atem kommen, aber regelmäßige Betätigung ist der Schlüssel. Versuchen Sie, Ihren Herzschlag um etwa 50 Prozent zu erhöhen. Wenn Ihr Ruhepuls beispielsweise 80 beträgt, müssen Sie ihn beim Training auf etwa 120 erhöhen. Das wird Ihnen dabei helfen, Ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte zu senken.
Um Ihren Ruhepuls zu bestimmen, messen Sie Ihren Puls mit dem Zeigefinger. Zählen Sie 15 Sekunden lang die Schläge, und nehmen Sie sie dann mal vier. Damit Sie sicher sein können, dass sich Ihre Herzfrequenz beim Training stark genug erhöht, halten Sie einfach einen Moment an und messen Sie Ihren Puls genauso.
Routineuntersuchung
Wenn Sie Ihre Blutdruck- und Cholesterinwerte nicht kennen, wissen Sie auch nicht, ob sich diese im Normalbereich befinden, verbessert oder verschlechtert haben. Eine Routineuntersuchung bei Ihrem Hausarzt kam Aufschluss darüber geben, ob alle Werte in Ordnung sind. Sie können auch ein Blutdruckmessgerät in einer Apotheke kaufen. Diese sind meist einfach in der Handhabung und nicht sehr teuer.
Stressverarbeitung
Stress lässt sich nie vollständig vermeiden, es ist jedoch wichtig, dass Sie Wege finden, damit umzugehen. Unverarbeiteter Stress stellt ein größeres Risiko dar, Bluthochdruck zu entwickeln.
Hormonersatztherapie
Eine Hormonersatztherapie ist nur in bestimmten Fällen angzeigt. Tatsächlich wird sie mit erhöhten Risiken für bestimmte Krebsarten in Verbindung gebracht. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie müssen Ihre postmenopausalen Symptome hormonell behandeln, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Bei der Hormonersatztherapie gilt: die kleinste wirksamste Dosis für die kürzeste notwendige Zeitdauer.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Änderung des Lebensstil dazu beiträgt, die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen deutlich zu verringern. Dadurch wird sich auch Ihre allgemeine Gesundheit und Ihr generelles Wohlbefinden verbessern.