Neueste Forschungen haben herausgefunden, dass Menschen mit psychotischen Störungen einem größeren Risiko ausgesetzt sein könnten, in späteren Jahren Demenz zu entwickeln. Die Ergebnisse einer Studie setzen beide Krankheiten in Verbindung und beschreiben Maßnahmen, die Menschen ergreifen können, um diese zwei Leiden möglicherweise zu verhindern oder das Erkrankungsrisiko zu reduzieren.
Was versteht man unter Demenz?
Demenz ist ein medizinischer Begriff, der eine Reihe gesundheitlicher Problemen beschreibt, die bei Betroffenen einen schrittweisen Abbau der mentalen und kognitiven Funktionen herbeiführen können. Eine der gängigeren Ausprägungen von Demenz ist die Alzheimer Krankheit, die zu einem stetigen und dauerhaften Schaden der Hirnzellen führt und sie zerstört. Dennoch kann Demenz auch durch eine Reihe biologischer Problemen entstehen, manche davon sind reversibel.
In allen Fällen und Ausprägungen erleben Betroffene häufig Symptome wie schweren Gedächtnisverlust, Probleme mit klarem Sprechen oder Kommunizieren, und Konzentrationsschwächen. In schwereren oder fortgeschrittenen Fällen sind sie manchmal nicht mehr fähig, ihre alltäglichen Aufgaben wie Anziehen, Baden oder Essen zu bewältigen.
Was sind psychotische Störungen?
Menschen, die von psychotischen Störungen betroffen sind, verlieren ihre Fähigkeit, klar und rational zu denken. Die häufigste Form der Psychose ist Schizophrenie. Personen mit Schizophrenie und anderen Arten von Psychosen erleben häufig Symptome wie Wahnvorstellungen, die sie fälschlicherweise glauben lassen, ihr Leben wäre in Gefahr oder sie würden verfolgt werden.
Auch Halluzinationen sind möglich, die sie Ereignisse oder Geräusche wahrnehmen lassen, die von anderen weder gesehen noch gehört werden.
Psychosen können durch schwerwiegende Änderungen in der Hirnchemie ausgelöst werden. Nichtsdestotrotz können auch Krankheiten wie Gehirntumore, Infektionen, Alkoholismus und schwere Drogenabhängigkeit zu derartigen psychischen Problemen führen. In manchen Fällen können psychotische Menschen auch zu Gewalt neigen, weswegen sie möglicherweise eine Gefahr für sich selbst oder die Gesellschaft darstellen und unter Umständen stationär behandelt werden müssen.
Können psychotische Störungen das Risiko erhöhen, Demenz zu entwickeln?
Geht es nach einem Team australischer Forscher könnte die Antwort auf diese Frage Ja lauten. Die Wissenschaftler studierten nahezu 38.000 Männer im Alter zwischen 65 und 85 über Zeiträume von bis zu etwa 18 Jahren. Mehr als 8.000 Testteilnehmer entwickelten Demenz. Nachdem sie verschiedene gesundheitsrelevante und statistische Variablen untersucht hatten, kamen die Forscher zu dem Schluss, dass viele der Testteilnehmer mit Demenz eine Vorgeschichte von psychotischen Erkrankungen aufwiesen. Tatsächlich belegten die Ergebnisse, dass Männer mit einem derartigen gesundheitlichen Hintergrund dreimal so wahrscheinlich Demenz im fortgeschrittenen Lebensalter entwickeln. Man muss jedoch beachten, dass diese Studie Frauen nicht einschloss.
Kann man Maßnahmen ergreifen, um Psychosen und Demenz zu verhindern?
Psychosen verhindern
Psychosen zu verhindern, ist schwierig. Derzeit fokussiert sich die wissenschaftliche Gemeinschaft darauf, „Hochrisiko“-Individuen zu identifizieren und zu beobachten sowie jene, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben abweichendes Verhalten gezeigt haben, oder solche, die eine familiäre Vorgeschichte psychotischer Krankheiten aufweisen.
Demenz verhindern
Wie bei einigen anderen Geisteskrankheiten, stellt es auch eine Herausforderung dar, Demenz zu verhindern, denn es ist nicht immer bekannt, was zu den Problemen führt, die in ihrer Entstehung münden.
Dennoch sind zahlreiche Mediziner der Ansicht, dass die Ausübung bestimmter Aktivitäten das individuelle Risiko mindern könnte. Solche möglicherweise vorbeugenden Maßnahmen beinhalten eine gesunde und ausgewogene Ernährung, Sport, die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts, die Ausübung hirnstimulierender Aktivitäten und die Vermeidung oder zumindest Kontrolle potenziell gefährlicher Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinwerte und Diabetes.