Epilepsiesymptome können durch natürliche, hormonelle Veränderungen verschlimmert werden, die im Körper der Frau mit zunehmendem Alter auftreten.
Epilepsie ist eine ernsthafte Störung des Gehirns, die zu Muskelkontraktionen, ruckartigen Bewegungen und Bewusstseinsverlust führt. Sie wird durch die Überreizung von Nervenzellen im Gehirn hervorgerufen. Normalerweise sind diese Anfälle gut kontrollierbar, da mehrere wirksame Medikamente zur Behandlung zur Verfügung stehen. Natürliche Veränderungen im Hormonspiegel der Frau aufgrund der Wechseljahre können jedoch Einfluss auf die Nervenzellen des Gehirns haben, sodass diese Präparate womöglich nicht so effektiv wirken, wie sie es tun sollten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Frauen mit Epilepsie wissen, wie ihr Hormonspiegel ihre Krankheit beeinflussen kann.
Wie Hormone die Nervenzellen beeinflussen
Frauen haben mehr Östrogen im Körper als Männer. Die meisten Menschen wissen, dass dies zu weicherer Haut, einer höheren Stimme und größeren Fettablagerungen an Hüfte, Oberschenkeln und Brust führt. Aber was viele nicht wissen, ist, dass Östrogen auch als anregendes Mittel auf die Nervenzellen im Gehirn einwirkt. Progesteron, ein weiteres Hormon, das Frauen in ihrem Körper haben, hilft dabei, diese anregende Wirkung auszugleichen.
Wie die Wechseljahre die Nervenzellen beeinflussen
Wenn eine Frau ein bestimmtes Alter überschreitet, produziert ihr Körper nicht mehr so viel Östrogen und Progesteron. Das führt dazu, dass sie zuerst in die Perimenopause eintritt, wenn ihre Periode unregelmäßig wird, da die Gebärmutter nicht länger zusätzliches Gewebe benötigt, um ein Kind aufzunehmen. Schließlich bleibt die Menstruation ganz aus und die Menopause beginnt. Beide Phasen sind völlig normal, aber der Abfall von Östrogen und Progesteron, den sie verursachen, führt dazu, dass Nervenzellen im Gehirn plötzlich fehlerhaft funktionieren. Dadurch kann es zu einer Veränderung des Anfall-Musters kommen. Der Epilepsy Foundation zufolge erleben die meisten epileptischen Frauen im Alter einen Anstieg der Krampfanfälle um 40 Prozent. Wenn dies geschieht, sprechen Ärzte für gewöhnlich von einer Katamnese-Epilepsie. Diese tritt am häufigsten bei Frauen auf, die besonders empfindlich auf hormonelle Veränderungen in ihrem Körper reagieren.
Epilepsie und Hormon-Ersatz-Therapie.
Eine Behandlungsmöglichkeit für Frauen, deren Östrogen- und Progesteronspiegel sinkt, ist eine Hormon-Ersatz-Therapie (HRT). Diese HRT ist eine synthetische Form von Östrogen, die aus dem Urin trächtiger Stuten gewonnen wird. Aber auch sie kann Anfälle auslösen. Einige Gesundheitsexperten nehmen zudem an, dass sie das Risiko der Frau erhöht, an gewissen Krebsarten zu erkranken. Andere natürliche, rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel, die zur Behandlung von abnehmenden Hormonspiegeln verkauft werden, wie zum Beispiel Traubensilberkerze und wilde Yamswurzel, können die gleiche Wirkung haben.
Wie Sie sehen, ist es wichtig, dass Frauen, die Epilepsie haben, ihren Hormonspiegel so stabil wie möglich halten, da jede Veränderung dieses Spiegels eine Zunahme von Krampfanfällen auslösen kann. Meno- und Perimenopause sind nicht die einzigen Faktoren, die eine Veränderung in der Östrogen- und Progesteronproduktion hervorrufen können. Auch die Monatsblutung oder eine Schwangerschaft können sie verändern. Daher sollten Frauen mit Epilepsie in engem Kontakt zu ihrem Arzt stehen, um ihre Hormonspiegel sorgfältig zu überwachen und einen Behandlungsplan zu erstellen, der ideal für sie ist.