Wenn die Menopause sehr plötzlich und früher als üblich einsetzt, ist sie einerseits in vielen Punkten mit der regulären Menopause identisch, andererseits gibt es auch Unterschiede. Die Symptome sind im Grunde die gleichen, doch das Zeitfenster und die Schwere sind verschieden.
Als Menopause bezeichnen wir gemeinhin die Veränderungen, die Frauen erleben, wenn sich die gebärfähige Phase ihres Lebens dem Ende entgegenneigt. Das weibliche Reproduktionssystem funktioniert mit einer “integrierten” Obsoleszenz, da jede Frau mit einer endlichen Anzahl von Eizellen geboren wird. Wenn diese Phase auf natürliche Weise endet, kann es Monate oder Jahre dauern, bis alle Veränderungen abgeschlossen sind. Es gibt jedoch bestimmte Umstände, unter denen eine sofortige Menopause auftritt.
Was versteht man unter sofortiger Menopause?
Es gibt verschiedene Wege, auf denen die plötzliche Menopause herbeigeführt werden kann, statt allmählich auf natürliche Art und Weise einzusetzen. Der häufigste Grund ist eine operative Entfernung der Eierstöcke. Doch auch Schäden an den Eierstöcken, die durch Röntgenstrahlung, Chemotherapie oder Medikamente verursacht werden, können denselben Effekt haben.
Die Eierstöcke sind dafür zuständig, das weibliche Fortpflanzungssystem in seiner Gesundheit und Funktion aufrechtzuerhalten. Zusätzlich zum Eisprung, bei der Eier für die Befruchtung freigegeben werden, schütten sie zu bestimmten Zeiten während des Zyklus auch Östrogen und Progesteron aus. Ein Mangel dieser Hormone, insbesondere Östrogen, ist schließlich für die Begleiterscheinungen der Wechseljahre verantwortlich.
Obwohl die jeweiligen Symptome und deren Schwere von Frau zu Frau variieren können, gibt es einige Anzeichen, die jede Frau an sich beobachten kann. Das offensichtlichste Symptom ist die Beendigung des Menstruationszyklus. Plötzlich kann es zu Hitzewallungen kommen, die sich anfühlen, als wäre der Körper kochend heiß. Frauen erleben dabei mitunter auch Herzrasen und gerötete Haut. Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und Schlafprobleme können ebenfalls auftreten.
Wenn die plötzliche Menopause einmal begonnen hat, durch welche Form medizinischer Behandlung oder Erkrankung auch immer, setzen die Symptome alle auf einmal ein. Durch den plötzlichen Hormonmangel können sie sich deutlich stärker bemerkbar machen als bei einem sanften Übergang. Doch wie bei der natürlichen Menopause auch, verschwinden diese Symptome mit der Zeit wieder.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Der Begriff Menopause bezieht sich auf einen Zeitraum von 12 Monaten, in dem keine Regelblutung mehr aufgetreten ist. Die Begleiterscheinungen der Menopause sind in dieser Phase am stärksten. Die Postmenopause tritt ein, sobald diese erste Phase beendet ist. Die Symptome schwächen deutlich ab.
Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung der Symptome, egal ob durch natürliche oder plötzliche Menopause hervorgerufen, sind verfügbar. So kommt beispielsweise eine Therapie mit Östrogen infrage, doch diese erfordert eine sorgfältige medizinische Überwachung, da damit wiederum andere Gesundheitsrisiken verbunden sind. Nicht-hormonelle Behandlungsmöglichkeiten umfassen beispielsweise Antidepressiva oder Antikonvulsiva. Stressbewältigung und Entspannungstechniken können ebenfalls dabei helfen, einige Symptome abzuschwächen.
Sobald das erste Jahr vorüber ist, sollten die Beschwerden nachlassen; sie können ab dann oft ohne medizinische Behandlung in den Griff bekommen werden. Einige von ihnen werden sogar vollständig verschwinden. Viele Frauen stellen fest, dass ihre Hitzewallungen – eine der unangenehmsten Wechseljahrsbeschwerden – deutlich zurückgehen. Nichtsdestotrotz ist es wichtig zu bedenken, dass die hormonellen Veränderungen der Menopause mit einem erhöhten Risiko für andere Erkrankungen einhergehen, beispielsweise Osteoporose und Bluthochdruck.
Wie unterscheidet sich die sofortige Menopause von der regulären?
Wenn die Wechseljahre auf natürlichem Wege eintreten, gehen sie der Perimenopause voraus. Dieser Prozess beginnt typischerweise einige Jahre bevor der Menstruationszyklus zum Erliegen kommt. Die Ursache hierfür liegt in der allmählichen Abnahme von Östrogen, welches von den Eierstöcken produziert wird. Die Symptome entwickeln sich gegen Ende dieses Übergangs. Fehlt dieser allmähliche Übergang und setzt die Menopause stattdessen plötzlich ein, treten auch die Symptome sehr abrupt und schwerer als üblich auf.
Der plötzliche Beginn und die Schwere der Symptome können in diesem Falle auch eine aggressivere Behandlung erfordern als es bei einer normalen Menopause der Fall wäre. Für gewöhnlich bedeutet dies sowohl eine höhere Hormondosis als auch längere Behandlungszeiträume und die Einnahme anderer Medikamente. Dies ist notwendig, um sowohl die Beschwerden der Menopause zu lindern als auch das Risiko von wechseljahrsbedingten Erkrankungen zu reduzieren.
Wenn das erste Jahr verstrichen ist, gibt es nur noch einen sehr geringen Unterschied zwischen der regulären und der unmittelbaren Menopause. Die Schwere der Symptome nimmt üblicherweise ab, einige Beschwerden können sogar vollständig verschwinden. Viele Frauen empfinden diese postmenopausalen Phase als leichter kontrollierbar als ihre Menstruationssymptome es waren, auch auf Verhütung muss nicht mehr geachtet werden. Für viele Frauen ist die Beendigung der Menstruationszyklen, sobald sie sich mental daran gewöhnt haben, sogar eine befreiende Erfahrung.