Uterusmyome sind nicht-bösartige Wucherungen, die an verschiedenen Stellen der Gebärmutterwand wachsen können. Diese gutartigen Tumore können dazu führen, dass Frauen unter Schwellungen und Druck im Unterleibsbereich leiden. Die Menstruation kann länger als gewöhnlich anhalten, ferner können Schmerzen im Becken und unteren Rücken sowie beim Geschlechtsverkehr auftreten. Auch vermehrtes Wasserlassen ist ein gängiges Symptom. Die Wucherungen können klein wie eine Erbse und dadurch nicht wahrnehmbar sein oder derart groß ausfallen, dass sie die Gebärmutter ausdehnen.
Warum entstehen Myome?
Myome entstehen typischerweise bei Frauen im gebärfähigen Alter, die meisten davon bei Frauen über 30. Sie werden von den gleichen weiblichen Hormonen stimuliert (Östrogen und Progesteron), die auch für den allmonatlichen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verantwortlich sind, damit sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann und eine Schwangerschaft möglich ist. Ärzte glauben, dass das Wachstum der Myome von Stammzellen im Myometrium, der Muskelschicht des Uterus, ausgeht. Nach einer schnellen Zellteilung entsteht ein festes und biegsames Myom in der Gebärmutter. Die Wachstumsgeschwindigkeit kann sich von Frau zu Frau unterscheiden. Risikofaktoren sind beispielsweise die Familienanamnese, Alter über 30, äußere Einflüsse wie die Anti-Baby-Pille, Vitamin-D-Mangel, Ernährung (viel rotes Fleisch, Milchprodukte, Alkohol) sowie Schwangerschaften und Adipositas.
Hormone spielen eine Schlüsselrolle
Die beiden Hormone, die das Entstehen von Myomen auslösen, sind Östrogen und Progesteron. Doch obwohl sie auch für die unerwünschten Wucherungen verantwortlich sind, sind diese Hormone notwendig, damit sich junge Mädchen zu Frauen entwickeln und später Kinder bekommen.
- Östrogen: Verantwortlich für die Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale und für den monatlichen Eisprung.
- Progesteron: Progesteron, das andere wichtige weibliche Hormon, das von den Eierstöcken produziert wird, hilft beim Aufbau und der Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf das befruchtete Ei, indem es in der zweiten Zyklushälfte bestimmte Proteine absondert.
Perimenopause vs. Menopause
Jene Phase im Leben einer Frau, während der die Eierstöcke aufhören, Eizellen heranreifen zu lassen und die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron abnimmt, markiert für Frauen den Beginn wichtiger körperlicher Veränderungen. Die Wechseljahre können bereits ab dem 40. Lebensjahr einsetzen, aber auch erst mit 60 erreicht werden. Das Durchschnittsalter liegt jedoch bei 51 Jahren.
Bevor jedoch die Menopause endgültig einsetzt, kommen Frauen in die sogenannte Perimenopause, eine Phase, in der sich der Körper auf das Ende der monatlichen Zyklen vorbereitet. Während der Perimenopause (die schon im Alter von 30 Jahren eintreten kann, üblicherweise jedoch zwischen dem 40. und 44. Lebensjahr beginnt) kann der Östrogenspiegel zwischen extrem hohen und sehr niedrigen Werten schwanken. Diese hormonellen Schwankungen können das Wachstum von Myomen hervorrufen. Deshalb können Frauen – zusätzlich zu den typischen Symptomen wie Hitzewallungen, Schlaflosigkeit und Zyklusunregelmäßigkeiten – auch eine Verschlimmerung der Menstruationsbeschwerden beobachten. Dazu zählen eine längere Periosde, höhere Blutmengen und heftige Unterleibskrämpfe.
Sobald der menopausale Zustand erreicht ist, wenn die Östrogen- und Progesteronspiegel abnehmen, können Myome und die damit verbundenen Beschwerden abnehmen. Die Wucherungen sind dann zwar noch in der Gebärmutter vorhanden, die Größe kann allerdings zurückgehen und neue Myome wachsen nicht nach. Allerdings gibt es auch einige Risikofaktoren, die die Entstehung von Myomen gegen Ende der Menstruationszyklen begünstigen können. Dazu zählen:
- Hoher Blutdruck
- Niedriger Vitamin-D-Spiegel
- Familienanamnese
- Adipositas
- Bisher keine Schwangerschaft
- Exzessiver Stress
- Hormonersatztherapie
Behandlung von Myomen
Die Behandlung von Myomen reicht von der Schmerzbehandlung mit nicht-steroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteln bis hin zur Einnahme der Anti-Baby-Pille bei Frauen vor den Wechseljahren. Nach den Wechseljahren kann eine hormonelle Behandlung allerdings einen gegenteiligen, unerwünschten Effekt auf das Wachstum der Myome haben. Verfahren wie die Myomektomie (Entfernung von Myomen) oder die Embolisation (Unterbindung der Blutversorgung der Myome) konnten schon vielen Frauen helfen. In schweren Fällen raten Ärzte zu einer Hysterektomie, d.h. einer Entfernung der Gebärmutter und/oder Eierstöcke.
Aufgrund der zahlreichen Risikofaktoren und unterschiedlichen Schweregraden bei Myomen ist es am besten, sich von einem Gynäkologen über die weitere Vorgangsweise beraten zu lassen.