Inwieweit sich die operative Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) auf die weiblichen Wechseljahre auswirkt, hängt davon ab, ob nur einer oder beide Eierstöcke entfernt wurden. Wenn beide Eierstöcke in einer sogenannten Ovariektomie entnommen werden, kommt es meist bereits einen Tag nach der Operation zu Symptomen der Wechseljahre. Bei einigen Frauen können Beschwerden wie Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schlafstörungen, nächtliches Schwitzen und Stimmungsschwankungen intensiver auftreten, als wenn sie die Wechseljahre auf natürliche Weise erreicht hätten.
Hysterektomie und Wechseljahre
Wenn wenigstens ein Eierstock nach der Hysterektomie im Körper verblieben ist, kann es sein, dass die Patientin die Wechseljahre als normale Lebensphase erlebt. Der einzige Unterschied ist, dass nach der Entfernung der Gebärmutter keine Menstruation mehr erfolgt. Die Ovarien produzieren jedoch weiterhin Hormone.
Bei einigen Frauen beenden die Eierstöcke die Östrogenproduktion etwa ein bis zwei Jahre nach der Hysterektomie – dies kann auch mehrere Jahre vor dem eigentlich natürlichen Einsetzen der Menopause stattfinden. Bei den meisten Frauen, bei denen das Risiko einer Eierstockinsuffizienz besteht, wird mit der Gebärmutter nur ein Eierstock entfernt. Eine Eierstockinsuffizienz nach der Entfernung des Uterus kann (muss aber nicht) zu den üblichen Symptomen der Wechseljahre führen.
Warum wird die Gebärmutter vor den Wechseljahren entfernt?
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Hysterektomie bereits vor dem Einsetzen der natürlichen Menopause erfolgen sollte.
• Endometriose
Dabei löst sich die Gebärmutterschleimhaut, oder das Endometrium, ab und wächst außerhalb der Gebärmutter weiter. Obwohl es sich nicht mehr im Uterus befindet, kann dieses Gewebe die gleichen hormonellen Veränderungen erfahren wie normales Endometriosegewebe während des Menstruationszyklus.
• Gebärmuttermyome, die nicht auf andere Behandlungen ansprechen
Dabei handelt es sich um nicht-krebsartige Tumore in oder auf der Gebärmutter. Frauen mit Myomen können auch auf andere Behandlungsoptionen zurückgreifen, wenn die Myome problematisch sind. Häufig bilden sich diese Tumore wieder zurück.
• Bestimmte Krebsarten
Der Uterus wird im Falle von Gebärmutter-, Gebärmutterhals- oder Eierstockkrebs häufig entfernt. Der Uterus kann außerdem entnommen werden, wenn präkanzeröse Zustände in diesem Organ gefunden werden.
• Adenomyose
Bei dieser Krankheit dringt das Gewebe der Gebärmutter in die Muskelwand des Organs ein und wächst dort weiter.
• Gebärmuttervorfall
Hierbei rutscht die Gebärmutter in die Vagina, da die Beckenbodenmuskulatur sie nicht länger halten kann.
• Unterleibsbeschwerden
• Eine Hysterektomie erfolgt zudem, um Unterleibsschmerzen oder Blutungen zu stoppen, bei denen andere Behandlungen nicht wirksam waren.
Ärzte machen darauf aufmerksam, dass eine Frau ihre Eierstöcke nicht entfernen lassen sollte, um Symptome der Wechseljahre zu vermeiden. Wie bereits erwähnt, führt eine Hysterektomie zum sofortigen Beginn der Wechseljahre mit intensiveren Symptomen. Deshalb empfehlen Mediziner, die Eierstöcke nicht zu entnehmen, wenn sie noch gesund sind. Auch bei Frauen, die sich aufgrund ihres Alters in der Nähe der natürlichen Menopause befinden, produzieren die Ovarien Östrogen. Da sich dieses Hormon schützend auf die Gesundheit auswirkt, erhalten Frauen, denen sowohl die Gebärmutter als auch beide Eierstöcke entfernt wurden, manchmal eine Hormonersatztherapie, um die verlorenen Hormone auszugleichen.